Geflügelpest: Potsdamer Amtstierarzt empfiehlt zusätzliche Maßnahmen zur Prävention
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Die Herbst- und Wintermonate stellen mit dem Wildvogelzug, der schwächeren UV-Strahlung, die das Virus natürlicherweise inaktiviert, und den kühleren Temperaturen, die das Virus konservieren, ein besonderes Risiko für unsere Hausgeflügelbestände dar. Die jüngsten Fälle im Berliner Zoo und im Land Brandenburg belegen dies.
Schutzmaßnahmen gegen Geflügelpest konsequent umsetzen
Der Potsdamer Amtstierarzt Dr. Guido Schielke empfiehlt den Geflügelhaltern in der Landeshauptstadt Potsdam daher zusätzliche Präventionsmaßnahmen zu ergreifen, um die Einschleppung der Geflügelpestviren in den eigenen Bestand zu verhindern. „Wichtig dabei ist die Biosicherheit, das heißt, dass die Viren nicht direkt durch Wildvögel oder indirekt durch kontaminiertes Futter, Schuhwerk, Gegenstände oder ähnliches in die Haltungsbereiche eingetragen werden können“, so Schielke und ergänzt: „Zur Biosicherheit tragen ein konsequentes Stall-, Personal- und Fütterungsmanagement bei sowie die konsequente Kontaktverhinderung des gehaltenen Geflügels mit Wildvögeln, zum Beispiel über eine nach oben wasserdichte und seitlich wildvogeldichte Voliere. Die Fütterung muss im Stall erfolgen“, so der Amtstierarzt.
Risiko Geflügelhandel
Das Friedrich-Loeffler-Bundesforschungsinstitut für Tiergesundheit (FLI) geht in seiner aktuellen Risikoeinschätzung aufgrund der Ausbruchszahlen bei Geflügel und gehaltenen Vögeln auch von einem hohen Eintragsrisiko durch Verschleppung des Virus zwischen Haltungen aus. Eine wesentliche Rolle dabei spielt der Geflügelhandel, mit dem die Viren schnell große Entfernungen überwinden können. Der Potsdamer Amtsveterinär empfiehlt daher eindringlich alle Zu- und Verkäufe in den kommenden Monaten auf ihre Erforderlichkeit zu prüfen und möglichst gering zu halten. Wenn Tierbewegungen unbedingt in diesem Zeitraum durchgeführt werden müssen, sollte nur nachweislich gesundes Geflügel mit Belegen über eine tierärztliche klinische Untersuchung und ergänzende virologische Untersuchung erfolgen.
Symptome vom Tierarzt abklären lassen
Die Geflügelpest führt zu schweren Störungen des Allgemeinbefindens des Hausgeflügels mit vielfältigen Krankheitsanzeichen wie Fressunlust, Atemnot, Schwellungen am Kopf, Durchfall oder auch zentralnervösen Störungen. Die Sterberate unter Hühnern ist sehr hoch, Enten und Gänse erkranken nicht so stark. Krankes Geflügel sollte durch einen Tierarzt auch auf Geflügelpest untersucht werden. Beim Umgang insbesondere mit krankem Geflügel ist der persönliche Schutz und das Tragen einer FFP2-Maske wichtig.
Die Landeshauptstadt Potsdam hat für seine Geflügelhalterinnen und -halter ein Merkblatt zur Geflügelpest erstellt, aktualisiert und mit einer Anlage zur Rückverfolgbarkeit und Tiergesundheit beim Verbringen von Geflügel erweitert.