Schlachtereien unter Betrugsverdacht
Rund 150 Einsatzkräfte der Polizei, mehrere Vertreter der Staatsanwaltschaft Landshut, des Bayerischen Landesamtes für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit sowie Beamte der Steuerfahndung haben unter Einsatzleitung der Kriminalpolizeiinspektion Passau zahlreiche Büro- und Geschäftsräume von zwei Geflügelschlachtbetrieben mit Sitz im Landkreis Rottal-Inn und in Baden-Württemberg sowie die Wohnungen mehrerer Tatverdächtiger durchsucht.
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Ermittelt wird gegen drei Männer und zwei Frauen im Alter zwischen 29 und 58 Jahren. Sie sollen seit Anfang 2018 konventionelles Hähnchenfleisch und Hähnchen insbesondere zu sog. „Geprüfte Qualität Bayern-, Bio-, und Naturland-Ware“ mit entsprechenden Gütesiegeln umdeklariert und damit beim Weiterverkauf deutlich höhere Preise erzielt haben. Weiter besteht der Verdacht, dass aufgetaute Hähnchen fälschlicherweise als Frischware etikettiert veräußert worden sein sollen.
Falsch gekennzeichtete Ware ging an viele Abnehmer
Die mutmaßlich irreführend bezeichneten Hähnchen gingen nach ersten Erkenntnissen an eine Vielzahl an Abnehmern. An wen und in welchem Umfang solche Lieferungen erfolgten, ist Gegenstand der Ermittlungen. Nach den bisherigen Untersuchungen unter Einbindung des Bayerischen Landesamtes für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit gehen von den in den Handel gelangten falsch etikettierten Hähnchen keine Gesundheitsgefahren aus.
Weitere Ermittlungen erfolgten bundesweit
Eine anonyme Anzeige hatte zu Ermittlungen gegen die Unternehmensverantwortlichen geführt. Der Verdacht des gewerbsmäßigen Betruges und der Verstöße gegen das Lebensmittelrecht steht im Raum. Zeitgleich zu den Durchsuchungen in Bayern und Baden-Württemberg wurden bundesweit weitere polizeiliche Aktionen in Geschäftsräumen von anderweitig beteiligten Unternehmen durchgeführt, die mutmaßlich in geschäftlicher Beziehung zu den Geflügelschlachtbetrieben stehen. Insgesamt wurden 24 Objekte durchsucht.
Im Zuge der Maßnahmen stellten die Ermittler bundesweit eine Vielzahl an elektronischen Daten sowie zahlreiche schriftliche Beweismittel sicher, die nun von der Ermittlungsgruppe „Gütesiegel“ bei der Kriminalpolizeiinspektion Passau ausgewertet werden.
Die Presseerklärung der Staatsanwaltschaft Landshut lesen Sie HIER.