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Forschung

Kommt zellkultiviertes Fleisch nicht vor 2035?

Laut der Lebensmittelpraxis sieht eine Forscherin zellkultiviertes Fleisch nicht vor 2035 in den Regalen.

von DGS Quelle Lebensmittelpraxis erschienen am 12.03.2025
© Marco de Benedictis/Shutterstock
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Wie die Lebensmittelpraxis (LP) in einem Beitrag schreibt, sei die bei der Zellkultivierung von Fleisch die Skalierung, also die Produktion im industriellen Maßstab bei gesunkenen Kosten, ein entscheidender Punkt. In Singapur erhalte man zellkultiviertes Hähnchenfleisch bereits seit Dezember 2020 in einigen Restaurants. In den USA wurde der Verkauf von kultivierten Fleischprodukten zweier Unternehmen im Juni 2023 genehmigt.

Laut LP sieht Dr. habil. Monika Röntgen vom Forschungsinstitut für Nutztierbiologie in Dummerstorf eine Zeit zwischen 2035 bis 2040, in der mit eigenständigen Produkten in Deutschland gerechnet werden dürfe. Hybridprodukte auf pflanzlicher Basis mit zellbasierten tierischen Proteinen oder Fetten als weiteren Zutaten, die bereits heute in geringer Menge verkauft würden, könnten jedoch schon ab ungefähr 2030 eine größere Rolle einnehmen.

Als Schwierigkeiten bei einer früheren Marktreife gelten unter anderem die hohen Kosten für die Nährmedien und die komplizierten Zulassungsverfahren auf europäischer Ebene.

Kultiviertes Fleisch aus Nabelschnurgewebe von Ferkeln

Monika Röntgen leitete das vom Bundesforschungsministerium geförderte Projekt „Cellzero Meat“, wie die LP schreibt. Die beteiligten Wissenschaftler arbeiteten drei Jahre an einem Gesamtprozess für die effektive Herstellung von kultiviertem Fleisch in großem Maßstab – von der Zelle bis zum Produkt. Im September 2024 konnten sie einen großen Durchbruch vermelden: Erstmals war kultiviertes Fleisch aus Stammzellen hergestellt worden, die schmerzfrei aus dem Nabelschnurgewebe von Ferkeln gewonnen wurden – eine Alternative zur Entnahme von Stammzellen aus den Muskeln von Tieren.

Nachhaltige Methode soll weiter entwickelt werden

Die Stammzellen aus dem Nabelschnurgewebe bilden in einem Nährmedium Muskel-, Fett- und Bindegewebszellen. Aus ihnen lässt sich zum Beispiel über ein 3D-Druck-Verfahren fleischtypisches Gewebe herstellen – für Produkte vom Burger-Patty bis zum Schnitzel. Noch wurden erst wenige Gramm Laborfleisch im Bioreaktor auf diese Weise produziert.

Als nächster Schritt solle die nachhaltige Methode weiterentwickelt werden, damit das Fleisch bald auch im industriellen Maßstab hergestellt werden könne. Das bestätigt Monika Röntgen.