Geben Sie einen Suchbegriff ein
oder nutzen Sie einen Webcode aus dem Magazin.

Geben Sie einen Begriff oder Webcode ein und klicken Sie auf Suchen.
Handel

Mer­cos­ur: EU-Pa­r­la­ment ringt um Schutz­maß­nah­men

Die Agrarpolitiker im EU-Parlament wünschen sich deutlich stärkere Schutzklauseln für das Handelsabkommen mit den Mercosur-Staaten. Zuständig für den entsprechenden Vorschlag der EU-Kommission ist allerdings der Handelsausschuss. In Abhängigkeit vom letztlich eingeschlagenen Kurs könnte das Mercosur-Abkommen ohne Schutzklauseln über die Ziellinie gebracht werden.

von Agra Europe erschienen am 04.12.2025
Das Mercosur-Handelsabkommen (Mercado Común del Sur – Gemeinsamer Markt des Südens) ist ein Handelsblock in Südamerika. © alexlmx 2017/colourbox.de
Artikel teilen:

Im EU-Parlament herrscht Uneinigkeit darüber, wie mit den von der EU-Kommission vorgeschlagenen Schutzklauseln für das Mercosur-Abkommen umgegangen werden soll. Wie bei der jüngsten Sitzung des Landwirtschaftsausschusses am 1. Dezember deutlich wurde, bedauern die Agrarpolitiker, nicht gleichberechtigt mit dem Handelsausschuss an dem Thema mitwirken zu dürfen, und würden den Kommissionsvorschlag gerne deutlich nachschärfen. Im federführenden Handelsausschuss war die Debatte am 2. Dezember allerdings von der Frage beherrscht, ob das Parlament seine Position als Mitgesetzgeber überhaupt nutzen sollte, um eine Nachschärfung der Schutzklauseln für die europäischen Landwirte zu erreichen.

Der Berichterstatter im Handelsausschuss, der Gabriel Mato von der Europäischen Volkspartei (EVP), argumentierte, dass die Änderungsvorschläge eine Einigung im Trilog verhindern könnten. Ihm zufolge deuteten einige Mitgliedsländer an, dass sie dem Kommissionsvorschlag lediglich ohne Änderungen zuzustimmen. Keine Einigung in der Frage der Schutzklausel könne zu einem Mercosur-Abkommen ohne den vorgeschlagenen Schutz für die Landwirtschaft führen oder im Zweifel sogar das Abkommen gefährden, warnte Mato. Beides sieht er als Problem.

Aus den Fraktionen rechts und links der EVP wurde dagegen argumentiert, dass es die Aufgabe des Parlaments sei, sich aktiv in den Gesetzgebungsprozess einzubringen. Die Reaktion des Rats sei abzuwarten. Man dürfe die Landwirtschaft nicht für Industrieinteressen opfern und müsse daher bei den Schutzklauseln noch weiter nachschärfen. Die Diskussionen werden nun auf der Ebene der Schattenberichterstatter fortgesetzt, bevor sich der Handelsausschuss Anfang nächster Woche wieder mit dem Thema befasst.

Mehr zum Thema: