
Geflügelpest in Brasilien: Geflügelimporte in die EU gestoppt
In Brasilien ist die Hochpathogene Aviären Influenza (HPAI) ausgebrochen. Wie das brasilianische Agrarministerium am 16. Mai bekanntgab, wurde das Virus auf einem Betrieb im Bundesstaat Rio Grande do Sul bestätigt. Bisher galt das Land mit der weltweit größten Geflügelfleischproduktion als HPAI-frei.
von Agra Europe (AgE) erschienen am 20.05.2025Ein Sprecher der EU-Kommission erklärte auf Anfrage von Agra Europe, dass vorerst jegliche Einfuhren von lebendem Geflügel und Geflügelerzeugnissen aus Brasilien in die Gemeinschaft untersagt seien. Da es noch kein Regionalisierungsabkommen gebe, sei es den brasilianischen Behörden aktuell nicht erlaubt, entsprechende Gesundheitszertifikate auszustellen. Auch das brasilianische Agrarressort hat dies bestätigt. Ressortangaben zufolge hat Brasilien bisher entsprechende Regionalisierungsabkommen nur mit Japan, Saudi-Arabien, den Vereinigten Arabische Emiraten und den Philippinen abgeschlossen.
Keine entsprechende Übereinkunft gibt es aktuell mit China. Auch hier dürften nun sämtliche Einfuhren aus Brasilien vorerst gestoppt werden. Diese Nachricht kommt nur wenige Tage nach der Unterzeichnung eines Kooperationsabkommens zwischen beiden Seiten. Demnach will Peking seinen Markt für wichtige Agrarerzeugnisse aus Brasilien, darunter Enten- und Putenfleisch sowie Hühnerinnereien, weiter öffnen.
Nach aktuellem Stand ist bisher noch kein weiterer offiziell bestätigter Fall hinzugekommen. Die brasilianischen Behörden sprechen allerdings von einem weiteren Verdacht im Umkreis des ersten Ausbruchs. Die Ergebnisse der Analysen würden aktuell noch ausstehen, so das Agrarressort in Brasília.