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Laborfleisch

Kein In-vitro-Fleisch in Italien

Italiens Regierung sagt Lebensmitteln aus dem Labor wie In-vitro-Fleisch den Kampf an. Das Kabinett in Rom verabschiedete diese Woche einen Gesetzentwurf, wonach die Herstellung sowie der Vertrieb von Lebensmitteln und Tierfutter, die im Labor hergestellt worden sind, in Italien untersagt sind. 

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Laborfleisch wird in Italien nicht auf dem Teller landen.
Laborfleisch wird in Italien nicht auf dem Teller landen.Firn/shutterstock.com
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Wer dagegen verstößt, soll mit einer Geldstrafe von 10.000 Euro bis zu 10 % seines Umsatzes bestraft werden. Wie Landwirtschaftsminister Francesco Lollobrigida erklärte, will man mit diesem Verbot zum einen die Gesundheit der Bürger schützen, zum anderen die nationale, traditionelle Agrar- und Lebensmittelproduktion.

Der Minister wies darauf hin, dass die Maßnahme „auf Ansuchen der Landwirtschaftsverbände und der Landwirte sowie der Regionen und der Gemeinderäte - gleich welcher politischer Couleur - beruht“. Die Agrarverbände begrüßten denn auch ausdrücklich den Regierungsbeschluss. Coldiretti, der mitgliedsstärkste und engagierteste Landwirtschaftsverband im Kampf gegen das Laborfleisch, betonte, dass das geplante Verbot auch wirtschaftlich wichtig sei. Damit werde der Wert der traditionellen Agrar- und Lebensmittelkette „gerettet“.

Regierung sieht heimische Agrarwirtschaft in Gefahr

Der Verband der kleineren Landwirtschaftsbetriebe CIA äußerte ebenfalls die Einschätzung, dass Laborfleisch die Agrarwirtschaft in ihrer jetzigen Form gefährde und damit auch die Biodiversität, heimische Zuchtrassen und ganze Ökosysteme. Es bestehe die konkrete Gefahr, dass die Landwirtschaft gestutzt werde, mit negativen Folgen vor allem für die ländlichen Gebiete, die kleinen Gemeinden und Ortschaften, für die die lokalen Agrar- und Lebensmittelprodukte die wichtigste Wirtschaftsquelle darstellten, sagte CIA-Präsident Cristiano Fini. 

Weltweit hat bisher nur Singapur kultiviertes Fleisch für den Einzelhandelsverkauf zugelassen. Doch auch in den USA könnte bald In-vitro-Fleisch verkauft werden. Die US-amerikanische Food and Drug Administration (FDA) hatte kürzlich einem kultivierten Fleischprodukt des Unternehmens Eat JUST bestätigt, für den menschlichen Verzehr unbedenklich zu sein.