
Agri-PV mit Tierhaltung: Verband kritisiert DIN-Norm
Der Verband für nachhaltige Agri-PV hält die neue DIN-Norm SPEC 91492 für Agri-Photovoltaikanlagen mit Tierhaltung für nicht ausreichend.
von DGS Redaktion Quelle AgE erschienen am 15.07.2024Der Verband für nachhaltige Agri-PV (VnAP) sieht weiteren Regelungsbedarf bei Agri-Photovoltaik-Anlagen mit Tierhaltung, trotz der neuen DIN-Norm SPEC 91492. Dieses Dokument legt tierhaltungsspezifische Anforderungen der Nutztierhaltung an die landwirtschaftliche Hauptnutzung im Bereich der Agri-PV fest. Bisher seien die Vorgaben nicht differenziert und streng genug. Zwar bringe die DIN SPEC 91492 durchaus Regelungsfortschritte, betonte der Verband am Donnerstag (11.7.). Ein Beispiel dafür sei die Vorgabe, dass die Wasserverfügbarkeit ein „Muss”-Kriterium ist.
Eine hinreichende Basis für gesetzliche Regelungen, etwa im Bauplanungsrecht und der Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP), biete aber auch diese Norm nicht, unterstrich der VnAP. Denn sie weise im Hinblick auf die Sicherstellung der landwirtschaftlichen Hauptnutzung weiterhin verschiedene Defizite auf. Beispielsweise fehlten quantifizierbare und messbare Anforderungen für die Bewirtschaftbarkeit sowie für Wasser- und Lichtverfügbarkeit. Auch für die Abnahme des landwirtschaftlichen Nutzungskonzeptes durch neutrale, hoheitliche Instanzen gebe es keine Vorgaben.
Zu den weiteren Kritikpunkten des Verbandes gehört unter anderem, dass die Unterscheidungskriterien gegenüber konventioneller Freiflächen-Photovoltaik unzureichend seien. Insgesamt sei die DIN SPEC 91492 nicht in der Lage, die für eine nachhaltige Agri-PV notwendige vorrangig landwirtschaftliche Nutzung hinreichend sicherzustellen.