Kritik an Schweizer Volksinitiative
Der Schweizer Bauernverband (SBV) hat seine ablehnende Haltung zur Massentierhaltungsinitiative auf seiner Jahresmedienkonferenz am 4. Januar 2022 in Lanzenhäusern im Kanton Bern bekräftigt.
- Veröffentlicht am

Die Volksinitiative „Keine Massentierhaltung in der Schweiz“ fordert die Abschaffung der industriellen Tierproduktion in der Schweiz und fordert dafür eine Übergangsfrist von maximal 25 Jahren. Zudem möchte die Initiative höhere Tierschutz-Standards in der Verfassung verankern.
Das Schweizer Parlament, das die geltenden Tierwohlstandards für ausreichend hält, hatte sich im Dezember 2021 gegen die Massentierhaltungsinitiative ausgesprochen und ihr eine Absage erteilt. Diese Entscheidung ist aus Sicht des Schweizer Bauernverbandes (SBV) richtig.
Bauernverband verteidigt Bestandsgrößen
Die durchschnittlichen Bestandsgrößen seien vergleichsweise gering, so dass von Massentierhaltung nicht die Rede sein könne, erklärte der SBV. Dem Verband zufolge sind die in der Schweiz gesetzlich vorgegeben maximalen Bestandsgrößen bei Geflügel, Schweinen und Kälbern eine weltweite Besonderheit.
Bei Legehennen liege die Obergrenze beispielsweise bei 18 000 Tieren. Rund 82 % der Hennen hätten einen Weidezugang, und praktisch alle profitierten von einem Wintergarten. In Deutschland würden hingegen rund 35 % aller Legehennen auf Betrieben mit mehr als 100 000 Tieren gehalten.
Als weiteres Argument führte der SBV an, dass in der Europäischen Union bei Geflügel nach wie vor die Käfighaltung erlaubt sei oder zumindest noch weit verbreitet sei - eine in der Schweiz verbotene Haltungsform.