Global gedacht
Zu lange schon dauert der russische Krieg gegen die Ukraine an. Neben dem zivilen Leid behindern zerstörte Bahnhöfe und Häfen die Ausfuhren von Weizen, Mais und Soja des großen Getreideexporteurs. Damit steigen weltweit die Kosten für Nahrungs- und Futtermittel rasant an. Die Wirtschaft arbeitet und die Warenströme verlaufen längst global – eine Erkenntnis, die heute niemand mehr leugnen kann. Wenn bereits das alles internationalisiert ist, warum denkt unsere Politik dann nicht auch in diesem Maßstab?
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Tierwohl-Standards auf EU-Ebene notwendig
Zu schwer scheint ein gemeinsamer Ansatz oft schon in Europa. Wenn es um agrarpolitische Themen geht, soll Deutschland häufig seiner „Vorreiterrolle“ gerecht werden. Das betraf z. B. den Ausstieg aus der Käfighaltung, den Ausstieg kurativer Eingriffe bei Nutztieren oder den Ausstieg aus dem Kükentöten. Ganz neu kommen nationale Ideen wie die verpflichtende staatliche Tierhaltungskennzeichnung und die Erweiterung der Tierschutz-Nutztierhaltungsverordnung um Mindestanforderungen für Mastputen hinzu. Und wieder meine Frage: Warum einigen wir uns nicht gemeinsam auf Standards, die alle europäischen Mitglieder zu Vorreitern machen – weltweit
Zu einfach scheint der Gedanke, dass wenigstens in Europa neben gleicher Währung auch gleiche wirtschaftliche Rahmenbedingungen und Sozialstandards herrschen könnten – von der Welt ganz zu schweigen. Dann müssten auch die Geflügelverbände nicht so vehement auf die Herkunftskennzeichnung von Hühner- und Putenfleisch pochen, um den heimischen Markt vor günstiger Auslandsware zu schützen. Warum fällt es der Politik so schwer, den schon existierenden europäischen und internationalen Pfaden der Wirtschaft zu folgen und dafür die gesetzlichen Leitplanken einzuschlagen? Ich weiß es nicht. Aber ich weiß, dass wir sie benötigen.