Projekt Pute@Praxis: Putenhaltung mit langen Schnäbeln
In Deutschland wird das Schnabelkürzen bei Puten als präventive Maßnahme gegen Pickverletzungen noch allgemein angewendet. Die Putenhaltung mit intakten Schnäbeln ist noch ein relativ neues Thema und mit einigen Herausforderungen verbunden. Ob und wie die Putenhaltung mit langen Schnäbeln gelingen kann, erforscht das Projekt Pute@Praxis.
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Die praktische Umsetzung des Projektes #Pute@Praxis startete im Januar 2022, nachdem zwei Durchgänge mit unkupierten Hennenputen auf dem Versuchs- und Bildungszentrum Landwirtschaft (VBZL) Haus Düsse stattgefunden hatten. Sechs Praxisbetriebe stellten sich der Herausforderung und hatten Puten mit intakten Schnäbeln eingestallt. Mit jedem Putenhalter wurde ein betriebsindividuelles Maßnahmenpaket entwickelt, das helfen sollte, Beschädigungspicken zu minimieren.
Informationsmaterial Praxishandbuch Pute
Am 22. November 2023 hat in Bad Sassendorf die Abschlussveranstaltung des MuD Tierschutz-Projekts zur Verbesserung des Tierwohls in der Putenhaltung stattgefunden. Wie lief es auf den Betrieben? Welche Ergebnisse wurden erzielt und welche Erfahrungen haben die Landwirte sammeln können? Die Ergebnisse wurden im "Praxishandbuch Pute" aufgearbeitet.
Von zwei Betrieben liegen erste Ergebnisse über Durchgänge mit intakten Schnäbeln vor. Diese zeigen, dass die Haltung von Puten mit intakten Schnäbeln immer noch eine große Herausforderung darstellt und mit einem hohen Aufwand an Managementmaßnahmen und höheren Tierverlusten einhergeht. Dies verdeutlicht, wie komplex die Bemühungen zur Verbesserung des Tierwohls in der Putenmast sind. Es zeigt auch, dass weitere Forschung und Anstrengungen notwendig sind, um geeignete Lösungen für die Putenhaltung zu finden.
Hintergrund
Das Projekt #Pute @ Praxis ist Teil der Modell- und Demonstrationsvorhaben (MuD) Tierschutz im Bundesprogramm Nutztierhaltung. Übergeordnetes Projektziel ist es, die Bedingungen der Putenhaltung hinsichtlich Tierwohl und Tierschutz zu verbessern.Bei den MuD-Projekten geht es um einen gezielten Wissenstransfer. Projekte wie #Pute@Praxis agieren also als „Wissensvermittler“, die Erkenntnisse zu Themen wie Strukturierung und Beschäftigungsmöglichkeiten im Putenstall aus aktuellen Forschungsvorhaben in die Praxis übertragen. Die Förderung erfolgt aus Mitteln des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL).