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BLE-Geschäftsbericht 2024

Neue Impulse für die Geflügelhaltung

Die Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE) hat ihren Geschäftsbericht 2024 vorgelegt. Mehrere Kapitel enthalten Informationen, die für Geflügelhalter von besonderem Interesse sind – von neuen Haltungskonzepten über Forschungsförderung bis hin zu technischer Innovation im Herkunftsnachweis von Eiern.

von DGS Redaktion Quelle BLE-Geschäftsbericht 2024 erschienen am 25.09.2025
Neue BLE-Publikationen und Forschungsvorhaben greifen zentrale Fragen der Geflügelhaltung auf – von Stallkonzepten mit Außenklimabereichen über Strategien zur Reduktion von Antibiotika bis hin zu innovativen Methoden zum Herkunftsnachweis von Eiern. © 2023 sergey kolesnikov/Shutterstock
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Ein Schwerpunkt liegt auf der Weiterentwicklung der Legehennenhaltung. Das Bundesinformationszentrum Landwirtschaft (BZL) präsentierte auf der EuroTier 2024 die Broschüre „Gesamtbetriebliches Haltungskonzept Geflügel – Legehennen“. Darin werden Ansätze vorgestellt, wie Tierwohl, Umweltschutz und Wirtschaftlichkeit im Betriebsalltag miteinander vereinbart werden können. Im Fokus stehen Fragen der bedarfsgerechten Fütterung, Strategien zum Umgang mit Nährstoffeinträgen in die Umwelt sowie die Integration von Außenklimabereichen oder Freilandzugängen. Die Publikation reagiert damit sowohl auf gesellschaftliche Erwartungen als auch auf betriebliche Herausforderungen.

Forschung und Wissenstransfer: BÖL stärkt Geflügelthemen

Auch die Forschungsförderung greift gezielt Geflügelthemen auf. Im Rahmen des Bundesprogramms Ökologischer Landbau (BÖL) organisierte die BLE 2024 eine Vernetzungs- und Transferveranstaltung „Geflügel“. Diskutiert wurden unter anderem Projekte zur Reduktion des Antibiotikaeinsatzes und zu innovativen Fütterungskonzepten. Besonders betont wurde der direkte Austausch zwischen Wissenschaft, Beratung und Praxis. Exkursionen zu Zuchtstandorten ergänzten die Veranstaltung. Die BLE kündigt an, diese Treffen 2025 und 2026 fortzuführen, um die Vernetzung dauerhaft zu stärken.

Neue Technik: Herkunftsnachweis von Eiern per NMR

Ein bemerkenswerter Forschungserfolg betrifft die Qualitätssicherung bei Eiern. Ein vom BÖL gefördertes Projekt am Deutschen Institut für Lebensmitteltechnik e. V. entwickelte eine Methode auf Basis der Kernspinresonanz-Spektroskopie (NMR). Damit lässt sich mit nur einer Messung feststellen, ob Eier tatsächlich aus ökologischer Haltung stammen. Diese Technologie könnte künftig nicht nur den Behörden, sondern auch Erzeugerorganisationen und Vermarktungsbetrieben zusätzliche Sicherheit im Herkunftsnachweis bieten.

Umbau der Tierhaltung: Noch Schwein, bald auch Geflügel?

Im März 2024 startete das Bundesprogramm „Umbau der Tierhaltung“, das Investitionen in Stallneu- und -umbauten sowie laufende Mehrkosten für tierwohlgerechtere Systeme fördert. Aktuell richtet es sich ausschließlich an die Schweinehaltung. Die BLE stellt jedoch klar, dass die langfristige Transformation der Nutztierhaltung alle Tierarten umfassen soll. Für Geflügelhalter ist das Programm deshalb ein Signal: Künftig könnten vergleichbare Förderinstrumente auch für Legehennen- und Mastgeflügelställe relevant werden.

Fazit

Der Geschäftsbericht 2024 zeigt: Für Geflügelhalter stehen Tierwohl, Umweltauflagen und ökonomische Tragfähigkeit weiterhin im Mittelpunkt. Neben praxisorientierten Broschüren rücken auch Forschungsergebnisse und technische Innovationen in den Fokus. Gleichzeitig deutet sich mit dem Umbauprogramm an, dass die politischen Rahmenbedingungen für mehr Tierwohl mittelfristig auch die Geflügelhaltung erreichen werden.

Der BLE-Geschäftsbericht 2024 kann HIER abgerufen werden.