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Bioland-Geflügeltagung

Bessere Orientierung für Bio-Eierpreise?

Der Frage nach der Notwendigkeit eines vollkostendeckenden Eierpreises ging Bioland-Berater Michael Däuber im Rahmen der Bioland-Geflügelfachtagung in Bad Schussenried nach.

von Kai-Anna Braun, AR-Redaktion Stuttgart Quelle BWagrar erschienen am 03.04.2025
© Andre Boukreev/Shutterstock
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Als Diskussionsgrundlage hatte Michael Däuber eine Vollkostenrechnung als Orientierungserlös in der Eierproduktion erstellt. Die Grundlagen für diese Kalkulation stellte er auf der Bioland-Geflügelfachtagung vor und zeigte, welche Durchschnittswerte er für den gesamten virtuellen Stall angenommen hatte. Er nennt diesen „vollkostendeckender Erzeugerpreis (vE)“. Seiner Berechnung nach liege der vE bis zur Packstelle bei 24,75 Cent (ct) pro Ei für einen Biolandstall mit zweimal 3000 Legehennen. Anschließend legte Däuber dar, welche Kostenfaktoren diesen Preis stark beeinflussen. So würden sich 2 % Unterschied in der Legeleistung durch 0,5 ct pro Ei niederschlagen. Ein um drei Euro teureres Futter könnte den Eierpreis ebenfalls um 0,5 ct pro Ei hochtreiben. Unterschiedliche Kostenansätze in der Legeleistung und der Haltungsdauer können den Eierpreis um bis zu 3 ct pro Ei verändern.

Auch auf variierende Vermarktungswege ging Däuber in seiner Berechnung ein. Bei Lieferung in den Einzelhandel liege der kalkulierte Preis bei 39,3 ct pro Bioei. Bei dieser Berechnung veränderte Däuber eine wichtige Grundannahme und legt eine etwas niedrigere Legeleistung zu Grunde.

Durchwachsene Rückmeldung

Doch ist solch ein Erzeugerpreis in der Eierproduktion überhaupt notwendig oder erwünscht? Mit dieser Frage wendeten sich Michael Däuber und Bioland-Präsident Jan Plagge an die Tagungsteilnehmer. Plagge sicherte zu, dass Bioland einen solchen Preis bei genügend großem Interesse in einem dafür bereitgestellten Ausschuss ausarbeiten würde unter Beachtung der Bedürfnisse der Beteiligten.

Diese zeigten aktuell ein gemischtes Stimmungsbild. Landwirte waren von der Idee und Berechnung angetan, würde ihnen damit doch ein gewisses Maß an finanzieller Sicherheit garantiert werden. Bündler und Vertreter des Lebensmitteleinzelhandels standen dem jedoch skeptischer gegenüber. Die Anforderung, diesen festen Preis auszahlen zu müssen, würden sie ungern erfüllen müssen.

Laut Bioland-Präsident Plagge sollten sich dazu allerdings Bioland und Naturland als größte Öko-Verbände zentral auf eine Branchenlösung einigen. „Die Zeiten sind vorbei, in denen viele kleine Verbände ihre eigenen Richtlinien erstellen, die aber nicht miteinander funktionieren“, betonte er.