Tag des Zweinutzungshuhns
Das Verbot des Tötens männlicher Eintagsküken war ein wichtiger Schritt, sagen Tierschutzorganisationen. Jedoch sei das Tierleid in der Eierproduktion auch ein Jahr später noch nicht gestoppt und somit ein Umdenken hinsichtlich der Zucht erforderlich.
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Die Alternativen, die seit dem Verbot des Kükentötens in erster Linie praktiziert werden, sind die Aufzucht der Bruderhähne und die Geschlechtsbestimmung im Ei. An den Folgen der Hochleistungszucht – Brustbeinveränderungen, Überlastung der Legeorgane – ändern sie jedoch nichts, bemängeln Tierschützer.
Deshalb wurde anlässlich des „Tags des Zweinutzungshuhns“ am 22. Januar 2023 erneut zu einem Umdenken in der Hühnerzucht aufgerufen. Weg von Legehybriden hin zu robusteren und gesünderen Rassen, den sogenannten Zweinutzungshühnern. Der Ökolandbau ist bereits auf einem guten Weg. Zweinutzungshühner werden hier unter ökologischen Bedingungen im Freiland gezüchtet. Die Haltungsbedingungen sind an die ökologische Landwirtschaft angepasst.
Gute Mastgewichte und Eileistungen
Die Zweinutzungshühner haben große Mägen, brauchen weniger Eiweiß und sind deshalb tolerant gegenüber schwankenden Nährstoffdichten. Eine ressourcenschonende Fütterung mit hofeigenem Futter oder Resteverwertung genügt diesen Tieren. Trotz guter Mastgewichte und hohen Eileistungen können sich Zweinutzungshühner ihr Leben lang artgerecht bewegen. Die Küken müssen nicht getötet werden, technische oder gentechnische Maßnahmen sind nicht erforderlich. Die Züchtung ist in Bauernhand und unabhängig von industriellen Konzernstrukturen.
Der „Tag des Zweinutzungshuhns“ ist im vergangenen Jahr ist ins Leben gerufen worden. Die Initiative ging von Terra Naturkost und der Marktgesellschaft der Naturland Bauern AG aus.