Kein Ende der Geflügelpest in Sicht
In Frankreich ist das Ende der Geflügelpest in weiter Ferne. Am 22. April 2022 meldete das Französische Landwirtschaftsministerium insgesamt 1.330 Ausbrüche in Nutztierhaltungen. Im Einzugsgebiet der Loire hat die Ausbreitung der Seuche erheblich an Dynamik gewonnen.
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Im Südwesten des Landes, wo sich der erste Brennpunkt des aktuellen Seuchenzuges entwickelt hatte, ist die Situation mittlerweile vergleichsweise stabil. Aus der vor allem für die Entenmast bekannten Region sind aktuell 370 Nachweise in Nutztierhaltungen erfolgt.
Präventive Keulungen als Schutzmaßnahme
Im Einzugsgebiet der Loire hat die Ausbreitung der Seuche indes erheblich an Dynamik gewonnen. In der gesamten Region sind bisher 841 Nutztierhaltungen betroffen, davon allein 529 im Département Vendée.
Im benachbarten Deux-Sèvres hat die Präfektur angekündigt, die Bestände von mehr als 215 Betrieben präventiv zu keulen. Damit sollen zehn Brut- und Zuchtbetriebe geschützt werden, um die Wiederaufnahme der Produktion nach dem Ende des Seuchenzuges zu ermöglichen.
Aus dem Einzugsgebiet der Loire stammen ein Drittel der französischen Bruteier und fast drei Viertel der Entenküken. Nach Angaben der Interprofession für Eier (CNPO) wurden 800 000 junge Legehennen gekeult, was sich mittelfristig auf die Produktion auswirken könnte.
Bretagne bisher ohne nennenswerte Ausbreitung
Bislang weitgehend verhindert werden konnte die Ausbreitung in die benachbarte Bretagne, in der die Dichte an Geflügelhaltern am größten ist. Dazu beigetragen haben dürfte eine „Brandmauer“, im Zuge derer in 73 Gemeinden zwischen den beiden Regionen die Bestände in Mastbetrieben präventiv reduziert worden waren.
Außerdem waren Transportbeschränkungen für Geflügel erlassen worden. Angesichts der bisherigen sechs Nachweise in der Bretagne bleibt die Gefahr allerdings bestehen.
Mit Sorge betrachtet wird auch die Situation in der Dordogne. Zwar sind aus diesem Département erst 38 Nachweise in Nutztierhaltungen bekannt, allerdings scheint die Ausbreitung dort noch voranzuschreiten. Der Präfekt ordnete daher jetzt eine Ausweitung der präventiven Keulungen um die Seuchenherde an, um die Stopfleberproduktion in der Region zu schützen.