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Aviäre Influenza

Der Zug der Wildvögel hat begonnen

In Deutschland stehen die Alarmzeichen auf dunkelgelb: In mehreren Regionen beginnen sich bereits die Wildvögel zu sammeln, um sich in ihre Überwinterungsgebiete aufzumachen. Somit setzt für die Zeit des Vogelzuges wieder deutlich mehr Bewegung in der Wildvogelpopulation ein.  

Veröffentlicht am
Gnauk
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„Das muss eine Signalwirkung für unsere Geflügelhalter haben, denn die Auswirkungen des Geflügelpestseuchenzuges 2020/2021, der Ende Oktober letzten Jahres begann und bis Mai dieses Jahres andauerte, sind noch allgegenwärtig“, sagte Mecklenburg-Vorpommerns Umwelt- und Landwirtschaftsminister Dr. Till Backhaus. 

Bereits im August des letzten Jahres erste Ausbrüche

„Im letzten Jahr kündigte sich bereits im August die Gefahr einer Einschleppung der Geflügelpest an, denn es trat zu dem Zeitpunkt eine Serie von Ausbrüchen des hochpathogenen aviären Influenzavirus des Subtyps H5 bei Geflügel und Wildvögeln im südlichen Rand des westsibirischen Tieflands, das ein bekanntes Rastgebiet auf der Wanderroute vieler Wasservogelarten auf dem Zug nach Europa ist, auf“, so Backhaus. 

Das Friedrich-Loeffler-Institut (FLI) warnte die Länder sehr frühzeitig. „In diesem Jahr gibt es nach Mitteilung des FLI solche Vorboten bisher noch nicht. Anders als bei früheren Seuchenzügen zeigt sich jedoch, dass das Virus vorrangig vom Subtyp H5N8, aber auch weitere H5-Subtypen sowohl in Deutschland als auch anderen Ländern Europas nicht vollständig verschwunden ist.“

Biosicherheitsmaßnahmen zur Verhinderung

In einem Fachgespräch zwischen Vertretern des Landwirtschaftsministeriums, des Friedrich-Loefflers-Institutes, des Landesamtes für Landwirtschaft, Lebensmittelsicherheit und Fischerei, der Veterinär- und Lebensmittelüberwachungsämter und des Geflügelwirtschaftsverbandes am 24. August 2021 wurde die Bedeutung der Biosicherheit als wesentlicher Punkt zur Verhinderung der Einschleppung der Geflügelpest in Hausgeflügelbestände deutlich herausgestellt.

„Die aktuelle schwelende Situation zeigt, dass das Risiko nicht gleich Null ist. Insofern sollten auch die Überwachungsmaßnahmen bei toten oder kranken Wildvögeln im gesamten Land aktiviert werden“, betonte der Minister.

Vereinzelte Fälle in europäischen Ländern 

Im Juni dieses Jahres wurde das Virus bei insgesamt vier Wildvögeln im Landkreis Osnabrück und Aurich nachgewiesen. Der letzte Fall in einem kleinen Hausgeflügelbestand trat Ende Mai dieses Jahres in Bremen auf. Auch aus anderen europäischen Ländern wie Polen, Dänemark, Belgien, Frankreich, Niederlande, Schweden, Norwegen und dem Kosovo wurden in den letzten Wochen einzelne Fälle bei Geflügel, gehaltenen Vögeln oder Wildvögeln gemeldet. 

AI bei Wasserziergeflügel in den Niederlanden

So wurde bei Wasserziergeflügel eines Züchters im niederländischen Heeten am 23. August 2021 die Hochpathogene Aviäre Influenza (HPAI) des Subtyps H5 nachgewiesen. Wie das Landwirtschaftsministerium in Den Haag mitteilte, hat die zuständige Behörde für Lebensmittelsicherheit alle 665 Tiere an dem Standort gekeult, um eine Ausbreitung des Virus zu verhindern.

Strenge Transportbeschränkungen für Landwirte

Die niederländische Landwirtschaftsministerin Carola Schouten verhängte zunächst ein Transportverbot für Geflügel, Eier, Geflügelmist, benutzte Einstreu sowie für andere Tiere und tierische Erzeugnisse aus Geflügelbetrieben im Umkreis von 10 km um den betroffenen Betrieb. In diesem Radius sind ihrem Haus zufolge 36 weitere Geflügelbetriebe ansässig.

Bis zum 26. August 2021 wurden in Nachbarbetrieben im Umkreis von 3 km um den betroffenen Betrieb keine Infektionen mit der AI festgestellt, sodass die Transportbeschränkungen am 27. August 2021 gelockert wurden.

Die Stallpflicht für Nutzgeflügel in den Niederlanden ist seit dem 6. Juli 2021 außer Kraft.