Bruderhähne: Echte Alternative?
Eine weitere Alternative zum Kükentöten ist die Aufzucht der männlichen Geschwister der Legehennen, auch Bruderhähne genannt. Bruderhähne gehören nicht einer besonderen Rasse an, sondern sind die Brüder der Hybridlegehennen. Sie werden nicht aussortiert und getötet, sondern aufgezogen und zur Fleischerzeugung genutzt.
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Landwirte nehmen dabei in Kauf, dass die Hähne über einen wesentlich längeren Zeitraum aufgezogen werden müssen, im Vergleich zu Masthybriden etwa viermal so lange. Außerdem liefern die Bruderhähne deutlich weniger Fleisch, ihr Futterverbrauch ist höher und sie können stärker verfetten als männliche Küken aus Masthuhn- und Zweinutzungslinien.
Die Produktionskosten sind dementsprechend auch höher. Sie werden in der Regel quersubventioniert: Die Eier der Legehennen werden mit einem höheren Verkaufspreis vermarktet. Jedes Ei der Geschwisterhennen kostet einige Cent mehr. Der geringere Ertrag für das Fleisch der Bruderhähne wird in diesem Modell über einen höheren Verkaufspreis der Eier aufgefangen. Durch den Zuschuss ist das Fleisch der Hähne bezahlbar.
In Deutschland gibt es einige „Bruderhahn-Initiativen“. Dazu zählen die "Bruderhahn Initiative Deutschland" (BID) und das Pilotprojekt im konventionellen Bereich "Spitz & Bube" von Rewe, das inzwischen auf verschiedene Haltungsformen ausgeweitet wurde.