
Gleichmäßigere Wärmeverteilung
Neue US-Untersuchungsergebnisse zeigen, dass nicht nur die Heizleistung, sondern vor allem Länge und Positionierung von Strahlungsrohrheizungen entscheidend für eine gleichmäßige Bodentemperatur im Masthähnchenstall sind.
von DGS Redaktion Quelle University of Georgia, ModernPoultry erschienen am 29.12.2025Eine gleichmäßige Bodentemperatur ist ein zentraler Faktor für Tierwohl, Energieeffizienz und Einstreuqualität in der Broileraufzucht. Eine aktuelle Praxisstudie aus den USA legt nahe, dass die Auslegung von Strahlungsheizungen einen deutlich größeren Einfluss auf die Wärmeverteilung im Stall hat als bislang häufig angenommen. (Das Fachmagazin Modern Poultry berichtete). Davon könnten auch deutsche Mastbetriebe profitieren – insbesondere vor dem Hintergrund hoher Energiekosten und steigender Tierwohlanforderungen.
Wissenschaftler der University of Georgia untersuchten auf einem kommerziellen Broilerbetrieb vier baugleiche Ställe mit unterschiedlicher Konfiguration von Strahlungsrohrheizungen. Die Gesamt-Heizleistung der Aufzuchtbereiche war in allen Ställen vergleichbar und lag zwischen rund 165 und 188 Kilowatt (entsprechend etwa 560.000 bis 640.000 BTU pro Stunde).
Unterschiedliche Heizkonzepte – gleiche Leistung
In zwei Ställen kamen kürzere Strahlungsrohre mit einer Länge von rund 6 m zum Einsatz, die entlang der Stallmittellinie installiert waren. Die beiden Vergleichsställe waren mit längeren Rohrheizungen von etwa 12 m Länge ausgestattet, die in zwei Reihen mit Abstand zu den Seitenwänden montiert wurden. Die Heizleistung pro Rohr war identisch, die abgegebene Wärme verteilte sich bei den längeren Rohren jedoch auf eine größere Fläche.
Deutlich gleichmäßigere Bodentemperaturen
Messungen während der Aufzuchtphase zeigten klare Unterschiede: In den Ställen mit längeren Strahlungsrohren lagen die Temperaturunterschiede am Boden meist unter 3 °C, während sie in den Ställen mit kürzeren, zentral installierten Heizrohren häufig 6 bis 8 °C betrugen.
Besonders auffällig war, dass in den zentral beheizten Ställen großflächig Bodentemperaturen über 38 °C gemessen wurden. Diese Bereiche wurden von den Küken gemieden. In den Ställen mit längeren, gleichmäßig abstrahlenden Rohrheizungen blieben die Bodentemperaturen hingegen überwiegend unter 35 °C, selbst direkt unter den Heizern.
Entsprechend war auch das Tierverhalten unterschiedlich: Während sich die Küken in den zentral beheizten Ställen deutlich aus der Stallmitte zurückzogen, verteilten sie sich in den Ställen mit längeren Rohrheizungen gleichmäßiger von Wand zu Wand.
Relevanz für deutsche Mastbetriebe
Auch wenn die Untersuchung unter US-amerikanischen Bedingungen durchgeführt wurde, sind die Ergebnisse für deutsche Betriebe gut übertragbar. Gerade in Zeiten hoher Energiepreise spielt die Effizienz der Wärmeeinbringung eine größere Rolle. Hotspots mit überhöhten Bodentemperaturen bedeuten nicht nur eingeschränkten Tierkomfort, sondern auch unnötigen Energieverbrauch.
Darüber hinaus verweisen die Autoren auf mögliche weitere Effekte, die aktuell noch untersucht werden, darunter trocknere Einstreu, geringere Ammoniakbelastung sowie positive Auswirkungen auf die Fußballengesundheit. Aspekte, die auch im Kontext nationaler Tierwohlprogramme und QS-Anforderungen zunehmend an Bedeutung gewinnen.
Die Studie unterstreicht, dass bei der Planung von Strahlungsheizungen nicht allein die Heizleistung entscheidend ist. Längere Heizrohre mit gleichmäßiger Wärmeabgabe und eine stallbreite Verteilung können dazu beitragen, Bodentemperaturen zu homogenisieren, das Tierverhalten positiv zu beeinflussen und gleichzeitig Heizkosten zu senken.
Wer sich näher mit der Studie befassen möchte, findet das Original HIER.









