
Geflügelpest: Risiko für Ausbrüche in Haltungen steigt
Aufgrund der gegenwärtigen Zugaktivität von Kranichen muss mit einer weiteren Ausbreitung von HPAIV Infektionen in gerechnet werden. In seiner aktuellen Risikoeinschätzung setzt das FLI das Risiko für weitere Ausbrüche wieder auf hoch.
von Friedrich-Loeffler-Institut (FLI) Quelle FLI erschienen am 20.10.2025Geflügelpest ist eine hochansteckende und bei vielen Vogel- und Geflügelarten rasch tödlich verlaufende Infektionskrankheit. Weitere Untersuchungen zur Feincharakterisierung der Viren werden aktuell vorgenommen. Die bisherigen Sequenzanalysen weisen auf eine Variante des in den letzten Monaten in Europa dominierenden H5N1-Stammes hin. Aufgrund der gegenwärtig starken Zugaktivität von Kranichpopulationen und anderen Wildvögeln, muss mit einer weiteren, möglicherweise großflächigen Ausbreitung von HPAIV Infektionen in der nächsten Zeit gerechnet werden. In seiner aktuellen Risikoeinschätzung setzt das Friedrich-Loeffler Institut (FLI) das Risiko für weitere Ausbrüche in Geflügelhaltungen und Fälle bei Wildvögeln daher wieder auf „hoch“.
Zunahme auch bei verschiedenen Wildvogelspezies
Gegenwärtig beobachtet das FLI erneut eine Zunahme von HPAIV H5N1 Infektionen bei verschiedenen Wildvogelspezies, und auch die Anzahl von HPAIV-Ausbrüchen in Geflügelhaltungen ist in den letzten beiden Wochen sprunghaft gestiegen. Die derzeit auffallend betroffenen Kraniche sind nicht die einzige betroffene Wildvogelart; andere wilde Wasservogelarten wie Enten oder Gänse zeigen unter Umständen geringere Krankheitssymptome einer HPAIV Infektion, auch weil sie bereits eine Teilimmunität entwickelt haben könnten.
Schnelle Beräumung von Kadavern
Schutzmaßnahmen für die Kranichpopulationen oder andere Wildvögel bestehen derzeit nur in der raschen Meldung von erkrankten und verendeten Vögeln sowie der schnellen Beräumung von Kadavern durch Expertenteams, um weitere Infektionen vor allem von Aasfressern (Krähen, Raben, Seeadler, Füchse) zu vermeiden. Die Bevölkerung sollte Kontakte mit erkrankten oder verendeten Wildvögeln meiden. Geflügelhaltenden wird dringend empfohlen strikte Biosicherheitsmaßnahmen umzusetzen, um Kontakte des Geflügels zu Wildvögeln zu minimieren und das Eintragsrisiko von HPAIV zu verringern.