
Haltung von Legehennen: Gute Aussichten, viele Herausforderungen
Beim Legehennen-Symposium Federweiser am 3. Juni 2025 in Holdorf wurde deutlich, dass Legehennenhalter beste Aussichten für betriebliches Wachstum haben.
von Luise Richard, freie Agrarjournalistin, Drensteinfurt erschienen am 06.06.2025Beim Legehennen-Symposium Federweiser am 3. Juni 2025 in Holdorf wurde deutlich:
- Verbraucher schätzen das Ei zunehmend wieder als Kraftpaket für eine gesunde Ernährung.
- Deutschland ist ein Markt mit viel Potenzial, zumal die Branche mit einem hohen Anteil an alternativen Haltungsformen gut für die nächsten Jahre vorbereitet ist.
- Legehennenhalter haben also beste Aussichten für betriebliches Wachstum.
Aber es gibt auch eine Reihe Herausforderungen, die zu meistern sind.
Viel Vorleistungen in Sachen Tierwohl
Bereits zum siebten Mal hatten die Agravis-Geflügel-Spezialisten zu einem Fachsymposium Legehennenhaltung eingeladen. Das Interesse war groß, rund 130 Teilnehmende hatten sich angemeldet. Und auch die Bandbreite der Themen bot eine Menge: So gab ZDG-Geschäftsführer Wolfgang Schleicher einen Überblick über die politischen Rahmenbedingungen im nationalen und internationalen Geflügelmarkt. Dafür sind die Legehennenhalter und Geflügelerzeuger hierzulande gut gerüstet, denn sie haben viel Vorleistung in Sachen Tierwohl erbracht. Die Politik müsse für Erleichterungen bei Tierwohlmaßnahmen und Stallumbauten sorgen.
Selbstbewusst mit eigenen Leistungen rausgehen
KAT-Geschäftsführer Dietmar Tepe wie auf die Bedeutung der erreichten Standards hin und mahnte, nicht wieder dahinter zurückzufallen. Er forderte zudem, auch Importware müsse künftig diesen Standards genügen. KAT helfe dabei, Wettbewerbsgleichheit im Markt herzustellen. Selbstbewusst mit den eigenen Leistungen rausgehen, dazu forderte Thomas Ebenfeld in seinem Vortrag die Geflügelhalter auf. Der Psychologe und Geschäftsführer der Concept m research + Consulting GmbH hat vielfach zu Konsumverhalten und Märkten geforscht und herausgefunden, dass viele Menschen mit der Komplexität und Gleichzeitigkeit der Krisen sowie dem Tempo von Transformationen oft überfordert sind. Dem können die Geflügelhalter positive Erzählungen und Qualität entgegensetzen.
Der Legehenne mehr Zeit geben
Die Vorträge von Björn Andersson (Lohmann Breeders GmbH) und Andre Stevens (Agravis Nutztier GmbH) drehten sich um Gesundheit und Ernährung der Henne. Übereinstimmend plädierten beide dafür, der Legehenne mehr Zeit bis zum Legebeginn zu geben. Viele Hennen werden immer älter, in Asien im Einzelfall bis zu 140 Wochen. Das erfordert nicht nur eine angepasste Fütterung, die z.B. auch die Lebergesundheit in den Blick nimmt, sondern auch ein gutes Management und eine Optimierung der Knochengesundheit. Die Zucht kann zwar eine Menge tun, aber um Hennen bis zum Schluss gesund zu erhalten, müssen alle Faktoren passen.
Wer in der Legehennenhaltung investieren will, erhält vom Unternehmen Agravis Raiffeisen AG fachliche Unterstützung. Das sicherte der Vorstandsvorsitzende Dr. Dirk Köckler zu.
Ein ausführlicher Bericht folgt.