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Aviäre Influenza

Geflügelpest in Brasilien: Neue Bahnen für die Handelsströme?

Der Ausbruch der Aviären Influenza in Brasilien könnte den weltweiten Handel mit Geflügelfleisch beeinflussen. Als Folge muss auch mit Preiserhöhungen gerechnet werden.

von AgE erschienen am 29.05.2025
Der Ausbruch der Aviäre Influenza in einem Nutzgeflügelbestand in Brasilien beeinflusst den weltweiten Handel mit Geflügelfleisch. © colourbox
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Der Ausbruch der Hochpathogenen Aviären Influenza (HPAI) in Brasiliens Geflügelwirtschaft hat das Potenzial, die globalen Handelsströme von Geflügelfleisch in neue Bahnen zu lenken. Darauf hat das französische Fachinstitut für Geflügelwirtschaft (Itavi) hingewiesen. Laut den Fachleuten muss etwa damit gerechnet werden, dass die von Brasiliens wichtigsten Abnehmern verhängten Importstopps die Nachfrage nach Ware aus der Europäischen Union befeuern. Vor dem Hintergrund der in der Gemeinschaft bereits angespannten Versorgungslage könne das zu Preiserhöhungen führen.

China muss seine Versorgung sichern: Chancen für europäische Erzeuger

Chancen sieht das Itavi für die europäischen Erzeuger im Handel mit China. Peking müsse nach dem Verlust seiner beiden wichtigsten Lieferanten darauf achten, seine Versorgung zu sichern. Die Volksrepublik war Hauptabnehmer der brasilianischen Geflügelexporte und hat die Einfuhren von dort vollständig gestoppt. Bereits zuvor hatte China seine Importe aus den USA dem Fachinstitut zufolge eingeschränkt, aufgrund der dort ebenfalls grassierenden Geflügelpest und des eskalierenden Handelsstreits.

Mehr als ein Drittel der Abnehmerländer haben ihre Grenzen geschlossen

Abzuwarten bleibt vorerst, ob es bei einem einzigen Ausbruch in einer brasilianischen Nutzgeflügelhaltung bleiben wird. Dann könnte das Land seine Lieferungen recht schnell wieder aufnehmen. Für die brasilianische Geflügelwirtschaft steht viel auf dem Spiel. Nach Zahlen des Itavi wurden in die nun vollständig gesperrten Abnehmerländer 2025 im monatlichen Durchschnitt zusammen 148.217 Tonnen Geflügelfleisch im Wert von 266 Mio. Euro exportiert. In der Europäischen Union wurden im Schnitt 22.022 Tonnen für 65 Mio. Euro abgesetzt. Insgesamt lieferte Brasilien 2024 den Institutsangaben zufolge rund 5,12 Mio Tonnen Geflügelfleisch im Wert von 9,14 Mrd Euro ins Ausland. Jeweils 37 % davon entfielen auf die Länder, die nun ihre Grenzen geschlossen haben.