
Knappe Versorgung mit Eiern
Österreichs Geflügelwirtschaft warnt vor Engpässen bei der Eierversorgung.
von AgE erschienen am 14.04.2025Österreichs Geflügelhalter sorgen sich um die heimische Eierversorgung. Vor allem die EU-weit grassierende Vogelgrippe, die in den letzten Monaten vielen Millionen Legehennen das Leben gekostet habe, bereite den Tierhaltern wie auch den Eiervermarktern immer größere Sorgen, erklärte die Geflügelwirtschaft Österreich (GWÖ) am Dienstag (8.4.) in Wien. Auch wenn der Geflügelpest im Herbst des Vorjahres in Österreich vergleichsweise wenig Geflügel zum Opfer gefallen sei, wirkten sich die großen Verluste in anderen Ländern indirekt auf den österreichischen Markt aus.
Einzelne Eiersorten zum Teil vergriffen
„Obwohl wir in Österreich wieder in Vollproduktion sind, sind einzelne Eiersorten im Handel zum Teil vergriffen“, so die GWÖ. Großhändler, die bisher die heimische Gastronomie mit billigeren ausländischen Eiern versorgt hätten, bekämen zurzeit im Ausland keine oder nur sehr teure Eier. Die Gastwirte würden daher bei ihrem Einkauf auf den Lebensmittelhandel ausweichen. Die Geflügelwirtschaft beklagte außerdem, dass es in der Branche nur wenige Neueinsteiger gebe, da sich die Gesamtkosten bei Stallneubauten in den letzten zehn Jahren verdoppelt hätten. Hinzu komme, dass es aufgrund vieler behördlicher Anforderungen einer Vorlaufzeit von zwei Jahren bedürfe. Dennoch habe die Branche seit dem frühzeitigen Ausstieg aus der konventionellen Käfighaltung einen erfolgreichen Weg beschritten, hob der Verband hervor.
Eierkonsum in Österreich gestiegen
Die Selbstversorgung bei Eiern von 70 % im Jahr 2010 sei auf inzwischen deutlich über 90 % ausgebaut worden. Der Gesamtbestand an Legehennen belaufe sich auf rund 7,4 Mio. Tiere. Der GWÖ zufolge ist der Eierkonsum in Österreich in den letzten fünf Jahren um 5 % gestiegen. Pro Kopf verspeise ein Österreicher im Jahr 248 Eier, als Frischeier oder aber auch verarbeitet in Nudeln, Kuchen oder Gebäck.