
USA: Vogelgrippe-Impfstoff erhält bedingte Zulassung
Ein Totimpfstoff gegen hochpathogene Aviäre Infuenza (HPAI) bei Hühnern erhielt am 14. Februar die bedingte Zulassung des Center for Veterinary Biologics (CVB) des US-Landwirtschaftsministeriums (USDA). Ob eine Impfstrategie gegen die Vogelgrippe bei Nutzgeflügel umgesetzt werden soll, ist in den USA ein umstrittenes Thema.
von Redaktion DGS erschienen am 18.02.2025Wie auf wattagnet zu lesen ist, soll ein von Zoetis hergestellter Totimpfstoff gegen die Vogelgrippe bei Hühnern am 14. Februar die bedingte Zulassung des Center for Veterinary Biologics (CVB) des US-Landwirtschaftsministeriums (USDA) erhalten haben. So eine bedingte Zulassung ist in Notfällen für einen begrenzten Zeitraum gültig. Der Impfstoff muss noch die endgültige Genehmigung des USDA erhalten, bevor er in der kommerziellen Geflügelhaltung eingesetzt werden darf.
Nach Angaben des Animal and Plant Inspection Service (APHIS) des USDA waren seit 2022 in den USA mehr als 100 Millionen Geflügeltiere von HPAI betroffen und es gibt weitere Ausbrüche.
Wachsende Unterstützung für HPAI-Impfung in den USA
Zu den Unterstützern der Entwicklung von HPAI-Impfstoffen gehören Interessengruppen wie die National Turkey Federation (NTF), United Egg Producers (UEP), International Dairy Foods Association (IDFA) und National Milk Producers Federation (NMPF). Vertreter dieser vier Organisationen haben die neu gewählte US-Landwirtschaftsministerin Brook Rollins um ein Treffen gebeten, um, so heißt es in einem gemeinsamen Brief an Rollins, die Entwicklung wirksamer H5Nx-Impfstoffe für Milchkühe, Truthähne und Legehennen zu unterstützen, damit dieses Virus die öffentliche Gesundheit und die Tiergesundheit in den USA nicht weiterhin negativ beeinflusse. „Wir fordern das USDA auf, die laufenden Feldversuche zur Sicherheit und Wirksamkeit unter der Leitung des Agricultural Research Service (ARS) abzuschließen, um Impfstoffe zu bewerten, die bei der Bekämpfung von H5Nx bei kommerziellem Geflügel und Milchvieh wirksam sind, und gleichzeitig umfassende Risikobewertungen durchzuführen. Jeder zugelassene Impfstoff muss gegen aktuelle und zukünftige H5Nx-Stämme wirksam und für Landwirte und Betreiber wirtschaftlich machbar sein“, heißt es in dem Brief.
Die HPAI-Impfung wird laut wattagnet vor allem in Frankreich angewandt, wo im Oktober 2023 eine obligatorische HPAI-Impfung für kommerzielle Entenbestände eingeführt wurde und im selben Monat des Vorjahres eine zweite Impfrunde begann.
Bedenken hinsichtlich des Handels
Es gibt aber auch genau wie in Deutschland Bedenken über die möglichen negativen Auswirkungen auf den Handel. Einige Senatoren und Abgeordnete warnten davor, dass Impfungen bei Geflügel den Exportmarkt für alle US-Geflügelprodukte gefährden könnten, da die meisten Handelspartner der USA Länder, die impfen, nicht als HPAI-frei anerkennen könnten. Der National Chicken Council (NCC) stimmte zu.
Mehr HPAI-Ausbrüche und Überlegungen zu Ausnahmen bezüglich käfigfreier Haltung
Unterdessen vermeldet APHIS weitere HPAI-Ausbrüche in Truthahn-, Broiler- und Legehennenbeständen in den USA in den Bundesstaaten Indiana, Ohio, Iowa und Kalifornien.
Laut wattagnet führen die hohen Eierpreise in den USA bereits zu Überlegungen zur Aufhebung von Gesetzen zur käfigfreien Haltung in den Bundesstaaten Kalifornien und Nevada. Die Eierpreise sollen aufgrund anhaltender HPAI-Ausbrüche der hochpathogenen Vogelgrippe derzeit bei 7 bis 9 US-Dollar pro Dutzend liegen und der Preisunterschied zwischen Eiern aus käfigfreier und Käfighaltung deutlich kleiner geworden sein. In dem Bericht auf wattagnet wird dazu eingeschätzt: „Obwohl HPAI-Ausbrüche der Hauptfaktor für die hohen Eierpreise in den USA sind, machen Gesetze zur Käfighaltung und Kundenversprechen die Situation komplizierter. Die meisten Erzeuger in Staaten mit Gesetzen zur käfigfreien Haltung haben sich jedoch bereits an die Vorschriften angepasst, wodurch die Aussetzung der Gesetze wenig wirksam sein wird.“