EU-Kommission legt Fokus auf Tierwohl
Die EU will die Haltungsbedingungen für Nutztiere weiter verbessern. Wie das europaweit gestaltet und umgesetzt werden könnte, soll am 9. Dezember 2021 auf einer Tierschutz-Konferenz erörtert werden.
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Die Strategie "Vom Hof auf den Tisch" ist das Kernstück des europäischen Grünen Deals. In diesem Rahmen sollen auch die EU-Tierschutzvorschriften an die modernen Erfordernisse und Fortschritte angepasst werden. Zu diesem Ziel kommen bei einer Tierschutz-Konferenz am 9. Dezember 2021 alle wichtigen Akteure zusammen, die sich europaweit für mehr Tierwohl einsetzen. Mehr als 150 Teilnehmerinnen und Teilnehmer werden dazu erwartet.
Abschaffung der Käfighaltung
Bereits 1974 wurden die ersten EU-Tierschutzvorschriften verabschiedet. Seitdem sind die Tierschutzgesetze, -verordnungen und -maßnahmen regelmäßig ausgeweitet und verstärkt worden, erklärt Andrea Gavinelli. Von der Konferenz erwartet der EU-Referatsleiter für den Bereich Gesundheit und Lebensmittelsicherheit weitere Änderungen der Tierschutzvorschriften und damit eine wesentliche Besserung des Tierschutzstandarts in der EU. So hat sich die EU bereits verpflichtet, die Abschaffung der Käfighaltung für bestimmte Nutztiere durchzusetzen. Bis 2023 soll ein konkreter Vorschlag dazu vorliegen. Darüberhinaus widmet die 2020 angenommene Strategie "Vom Hof auf den Tisch" dem Tierwohl besondere Aufmerksamkeit. Sie sieht unter anderem eine vollständige Überarbeitung der Rechtsvorschriften bis ebenfalls Ende 2023 vor.
Europäisches Tierwohl-Gütesiegel
Vor allem sollen die Richtlinien für Tiertransporte und Schlachtungen überarbeitet werden. Verschiedene Möglichkeiten zur Verbesserung werden auf der Tierschutz-Konferenz diskutiert. Thema ist außerdem die Einführung eines europäischen Gütesiegels für Tierwohl. Vorrangig möchte die EU-Kommission das Wohlergehen von Masthähnchen und Legehennen, Kälbern, Schweinen und Milchkühen verbessern. Auch die Haltungsbedingungen und insbesondere das Wohlergehen von Enten, Gänsen und Wachteln sollen optimiert werden.
Mehr über die Konferenz erfahren Sie unter: EU-Tierschutz – heute und morgen.