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Wegmarken der Geflügelbranche

Legehennen: Ausstieg aus der Käfighaltung

Die Käfighaltung von Legehennen galt lange als effizient und hygienisch. Doch sie rief den Widerstand von Tierschutz und Öffentlichkeit hervor. Dem beugte sich die Politik und erarbeitete die sogenannte Hennenhaltungsverordnung, die 2002 in Kraft trat.

von DGS Redaktion Quelle BMEL, ZDG, MEG erschienen am 03.09.2024
Heute dominiert die Bodenhaltung von Legehennen mit knapp 60 %. Die Freilandhaltung wächst kontinuierlich. © David Tadevosian/Shutterstock.com
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Damals: Raus aus der Batterie

Die konventionelle Käfighaltung von Legehennen wurde zunehmend als nicht tiergerecht angesehen, da sie den Hennen nicht genügend Platz und Möglichkeiten zum Ausleben ihrer natürlichen Verhaltensweisen bot. Anfang 2002 trat die Tierschutz-Nutztierhaltungsverordnung - TierSchNutztV in Kraft, in der auch Anforderungen an das Halten von Legehennen niedergelegt waren.

Die sogenannte Hennenhaltungsverordnung besagte u. a., dass ab diesem Zeitpunkt keine Ställe mit Käfigbatterien mehr gebaut werden dürfen. Zudem mussten Haltungseinrichtungen so ausgestattet sein, dass alle Legehennen artgemäß fressen, trinken, ruhen, staubbaden sowie ein Nest aufsuchen können. Bestehende Batterie-Ställe mussten bis Januar 2007 umgebaut sein. Ausgestaltete Käfige waren ab Januar 2012 nicht mehr zugelassen.

Damit war der Ausstieg aus der Käfighaltung eingeläutet. Seit dem 1. Januar 2010 ist die konventionelle Käfighaltung in Deutschland verboten. In der Branche stieß das Gesetz auf Kritik. Die Legehennenhalter befürchteten erhebliche finanzielle Verluste aufgrund der Umbauten und Nachteile im internationalen Wettbewerb.

Heute: Längeres Leben auf dem Boden

Seit dem Verbot der Käfighaltung hat sich die Haltung von Legehennen in Deutschland grundlegend verändert. Standen 2008 noch etwa 60 % der Hennen im Käfig, dominiert inzwischen die Bodenhaltung mit knapp 60 %. Die Freilandhaltung ist in den vergangenen Jahren kontinuierlich gewachsen.

Laut Statistik des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) ist der Anteil dieser Haltungsform auf 22,3 % gestiegen. Die Hennenhaltungsplätze in der ökologischen Eierzeugung sind mit einem Anteil von 13,5 % zuletzt konstant geblieben. Immerhin 4,5 % der Legehennen leben noch in sogenannten Kleingruppenhaltung in ausgestalteten Volieren. Die letzte Änderung der Tierschutz-Nutztierverordnung sieht ein Auslaufen dieser Haltungsform für Ende 2025 vor.

Seit der Umstellung von Käfig- auf Volieren- und Freilandhaltung hat sich die Haltungsdauer der Hennen kontinuierlich verlängert. Unter heutigen Bedingungen kann für braune Herden ein Alter von 80 – 85 LW und von 85 bis 95 LW für weiße Herden als realistisches Ziel der Haltungsdauer ohne Legepause angesehen werden.

In der Bundesrepublik Deutschland werden gegenwärtig etwa 230 Eier pro Kopf und Jahr verzehrt. Der Verbrauch war nach dem Ausstieg aus der konventionellen Käfighaltung vorübergehend auf 205 Eier im Jahr 2005 zurückgegangen und hat seit der Umstellung auf alternative Haltungssysteme wieder das Niveau von 2000 erreicht.