Drei Stunden Poultry Slam
Gerade als junger Mensch hat man es in der Landwirtschaft nicht immer leicht: Es gibt immer strengere Auflagen, Fachkräfte sind Mangelware und dann ist da noch das allgegenwärtige Problem Klimawandel. Um solchen Herausforderungen selbstbewusst zu begegnen, hat der Geflügelwirtschaftsverband NRW den Poultry Slam eingeführt.
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Dafür hat der Verband zunächst Anfang des Jahres eine Umfrage durchgeführt. Sie hat deutlich gemacht, dass es derzeit viele Themen gibt, über die sich junge Landwirte Gedanken machen.
Als größte Herausforderungen sehen sie zum einen die Auflagen im Umwelt- und Tierschutz und zum anderen das schlechte Image der Branche. Trotz allem blicken sie aber auch optimistisch in die Zukunft.
Insbesondere beim Thema Tierwohl und bei der Direktvermarktung sehen sie Zukunftspotenzial. Doch dafür wünscht sich der Nachwuchs auch Unterstützung: Face-to-Face in Form von regelmäßigen Treffen, in Workshops oder Mentoringprogrammen.
Drei Stunden volles Programm
Die Zielsetzung des Poultry Slams am 16. April 2021 war es nun, diese Themen aufzugreifen. Carolin Adler, selbst eine junge Vertreterin der Branche, führte als Moderatorin durch das knapp dreistündige Programm, das über Zoom ausgestrahlt wurde.
Der Abend war aufgeteilt in die Themenblöcke Tierwohl, Branchenkommunikation und Direktvermarktung auf Instagram.
Den Auftakt machte die erfolgreiche Poetry Slammerin Petra Moser mit einem emotionalen Auftritt. Es ging um die Frage, wie unterschiedlich Menschen Tierwohl und Tierliebe wahrnehmen und warum so unterschiedlich mit verschiedenen Tieren umgegangen wird.
In knapp sechs Minuten äußerte sie sich kritisch zur Landwirtschaft und Nutztierhaltung, nahm dabei aber verschiedenste Perspektiven ein. Damit war für die ersten großen Gesprächsthemen gesorgt: Was macht glückliche Tiere aus? Wie nehmen uns die Menschen als Geflügelhalter wahr?
Wie tickt die Geflügelbranche?
Darüber unterhielt sich Petra Moser nach ihrem Slam auch mit Sandra Kronenberg, die sich wissenschaftlich mit der Haltungsform des mobilen Hühnerstalls auseinandersetzt.
Darauf aufbauend diskutierten die Teilnehmer gemeinsam mit den Kommunikationsexperten Dr. Stefan Kombüchen und Stefan Abele über das Image der Geflügelbranche und wie die Branchenkommunikation zukünftig aussehen könnte.
Wie man die bisherigen Learnings in die Tat umsetzen könnte, wurde in einem Workshop zum Thema Instagram gezeigt. Der junge Filmemacher Vito Heinen erklärte anschaulich die Möglichkeiten der Plattform und ihre Vorteile für die Direktvermarktung des eigenen Betriebes.
Auftakt Event mit Wiederholungspotenzial
Natürlich kamen auch die Teilnehmer selbst zum Zuge, denn es gab im Laufe des Abends mehrere Breakout-Sessions, in denen sie diskutieren und sich kennenlernen konnten.
Für den GWV NRW ist das aber noch nicht das Ende, vielmehr sieht der Verband den Poultry Slam als Auftakt, wie Frieder Kottsieper, Vorsitzender des Verbands, erklärte: „Wir werden das weiterhin unterstützen und hoffen, dass die jungen Leute weiterhin dabei sind. Denn sie haben hier die Möglichkeit, die Zukunft der Branche mitzugestalten.“