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Gülleproblem der Niederlande

Ausstiegsprogramme nehmen Fahrt auf

Mehr als 1.000 niederländische Tierhalter haben bislang Verträge für die Teilnahme an den staatlichen Ausstiegsprogrammen „LBV“ und „LBV plus“ zur Senkung der Stickstoffdeposition in überlasteten Natura-2000-Gebieten unterzeichnet. Damit wurden bislang rund 70 % der Anträge im Basisprogramm und 60 % im Plus-Programm bewilligt. Dafür steht ein Etat von insgesamt fast 3 Mrd. Euro bereit.

von AgE Quelle AgE erschienen am 04.09.2025
Über 1.000 niederländische Tierhalter beteiligen sich an den Ausstiegsprogrammen „LBV“ und „LBV plus“ zur Stickstoffminderung. Für das Basisprogramm „LBV“ wurden bis Mitte August 463 Verträge unterzeichnet – finanziert aus einem Etat von 1,1 Mrd. Euro. © 2025 Super8/Shutterstock
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Bislang nehmen 1.009 niederländische Nutztierhalter an den beiden wichtigsten staatlichen Ausstiegsprogrammen „LBV“ und „LBV plus“ zur Senkung der Stickstoffemissionen teil. Nach aktuellen Angaben der niederländischen Unternehmensagentur (RVO) unterzeichneten bis zum 11. August 463 Landwirte Verträge für das Basisprogramm „LBV“. Das waren 70 % der insgesamt 666 eingereichten Anträge. Davon wurden allerdings 80 abgewiesen. Außerdem zogen 121 Landwirte ihre Anträge zurück oder ließen Fristen verstreichen.

Das „LBV“ ist mit einem Etat von 1,102 Mrd. Euro ausgestattet und richtet sich an Betriebe, die in einem Umkreis von 25 Kilometern um überlastete Natura-2000-Gebiete die zulässigen Grenzwerte für die Stickstoffdeposition überschreiten.

Noch stärker nachgefragt war das Programm „LBV plus“ für Betriebe mit besonders hohen Stickstoffdepositionen. Bis zum Stichtag gelang die Einigung mit 546 Viehhaltern. Damit waren 60 % der insgesamt 908 eingereichten Teilnahmeanträge erfolgreich. 60 Anträge galten als nicht förderfähig, weitere 209 wurden zurückgezogen. Das Programmbudget beläuft sich auf 1,82 Mrd. Euro.

Unsichere politische Rahmenbedingungen

Die meisten Anträge entfielen mit insgesamt 573 auf Schweinehalter, gefolgt von 446 Milchviehbetrieben, 243 Geflügelbetrieben, 210 Kälbermastbetrieben und 104 Betrieben mit mehreren Tierarten. Neue Anträge können nicht mehr gestellt werden, weil die Fristen abgelaufen sind.

Wie stark die Programme die Zahl der Nutztiere in den Niederlanden tatsächlich verringern werden, ist derzeit unklar. Detaillierte Daten werden nicht veröffentlicht, und viele Landwirte könnten wegen unsicherer politischer Rahmenbedingungen immer noch von bereits unterzeichneten Verträgen zurücktreten. Landwirtschaftsministerin Femke Wiersma hatte im Februar dieses Jahres einen möglichen Bestandsabbau von 1,3 Mio. Schweinen, 9,4 Mio. Stück Geflügel, 69.000 Milchkühen und 115.000 Mastkälbern in Aussicht gestellt.