Geben Sie einen Suchbegriff ein
oder nutzen Sie einen Webcode aus dem Magazin.

Geben Sie einen Begriff oder Webcode ein und klicken Sie auf Suchen.
Neue Technologie

Aus Eierschalen wird Bioplastik-Rohstoff

US-Forscher entwickeln Technologie zur Verarbeitung von Eierschalen. Dies könnte für die Kunststoffindustrie interessant sein.

von DGS Redaktion Quelle wattag.net erschienen am 28.08.2025
Kalziumkarbonat, ein Mineral, das in Eierschalen enthalten ist, kann mithilfe einer Technologie in Echtzeit von der Membran getrennt werden, um ein wertvolles Nebenprodukt zu gewinnen. © 2023 Ermak Oksana/Shutterstock
Artikel teilen:

Eine neue Technologie aus den USA zeigt, welch enormes Potenzial selbst in scheinbar wertlosen Eierschalen steckt. Wie das Fachportal wattag.net berichtet, hat das Technologieunternehmen Shockwave ein Verfahren entwickelt, das die Abfälle der Eierproduktion in wertvolle Rohstoffe für die Bioplastikindustrie verwandeln könnte. Noch steckt die Forschung in den Kinderschuhen – doch die Möglichkeiten sind vielfältig und spannend.

Herzstück der Innovation ist die Trennung von Eierschalen in ihre Bestandteile: Mithilfe einer speziellen Zentrifugen-Technik werden feste und flüssige Teile zunächst separiert, anschließend wird das Kalziumkarbonat aus der Membran der Schale herausgelöst. Das Ergebnis ist ein feines Pulver von 100 Mikrometern oder kleiner, das sich besonders gut als Füllstoff für Biokunststoffe eignet.

Bislang wird Kalziumkarbonat fast ausschließlich durch Bergbau gewonnen – ein Verfahren, das mit einem hohen CO2-Ausstoß verbunden ist. Shockwave-Präsident Joe Fitzgerald betont, dass die neue Eierschalen-Technologie den ökologischen Fußabdruck drastisch verkleinern könnte: Pro Kilogramm gewonnenem Kalziumkarbonat lasse sich die CO2-Bilanz im Vergleich zu konventionell abgebautem Material um 97 % verbessern.

Der potenzielle Markt ist groß. Vor allem die Bioplastikbranche benötigt den weißen, lichtundurchlässigen Füllstoff in großen Mengen. Aber auch in anderen Bereichen könnten die Nebenprodukte aus Eierschalen eingesetzt werden – von Farben und Bodenverbesserern über Nahrungsergänzungsmittel bis hin zu Anti-Aging-Produkten und Tierfutter.

Noch sucht Fitzgerald Partner in der Eierbranche, um die wachsende Nachfrage bedienen zu können. Denn obwohl die Technologie vielversprechend klingt, steht sie am Anfang ihrer Entwicklung. Sollte sie sich durchsetzen, könnte ein Abfallprodukt, das bislang kaum Beachtung fand, schon bald zu einem wichtigen Baustein für nachhaltige Materialien werden.