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Aviäre Influenza

US-Forschung: Übertragungswege für Vogelgrippe sind komplex

In den USA werden schon seit geraumer Zeit die Übertragungswege von HPAI über die Luft untersucht. Das Thema ist laut einer US-Wissenschaftlerin komplex, was die genaue Bestimmung der Kontaminationsquellen erschwere und eine Herausforderung für die Biosicherheit darstelle.

von Redaktion DGS Quelle WATTpoultry erschienen am 17.07.2025
© Colourbox
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„Die Verbreitung der hochpathogenen Vogelgrippe (HPAI) auf landwirtschaftlichen Betrieben ist kompliziert, insbesondere wenn man die Übertragung über die Luft in Betracht zieht “, erklärte Dr. Erica Spackman, leitende Forschungswissenschaftlerin beim Agricultural Research Service (ARS) des US-Landwirtschaftsministeriums (USDA) auf dem virtuellen Eier- und Geflügelforum „Dust and Disease Virtual Forum“ im Juni 2025. Darüber berichtete wattagnet.com.

Die Übertragung von HPAI erfolge wahrscheinlich über mehrere sich überschneidende Wege, darunter direkter Kontakt, Übertragung über die Luft oder über eine Kombinationen aus beidem, was es äußerst schwierig mache, Übertragungsmechanismen und -quellen zu isolieren, sagte Sparkman.

Die aerogene Verteilung von HPAI-Viren ist uneinheitlich

Die Verteilung von HPAI in Luftproben sei nicht gleichmäßig, was die Bestimmung der Kontaminationsquelle erschwert. So zeigte sich beispielsweise in einer Studie anhand von Luftprobenentnahmen eine große Variabilität bei der HPAI-Erkennung: Etwa die Hälfte von 126 Luftproben der gleichen Umgebung war positiv auf HPAI-Viren. Eine ungleichmäßige Verteilung deute darauf hin, dass bei den derzeitigen Probenahmetechniken möglicherweise Kontaminations-Hotspots übersehen werden oder das Infektionsrisiko nicht genau eingeschätzt werde, so Spackman.

Laut Spackmans Forschung können Viruspartikel in Staubpartikeln absorbiert werden, was ihre Erkennung bei Tests erschwert und möglicherweise zu einer Unterschätzung des Umweltkontaminationsgrades führt.

Darüber hinaus sagte Spackman, dass sich eingeatmete Luftpartikel, die kleiner als 10 Mikrometer sind und leicht eingeatmet werden können, anders verhalten als Staubpartikel. Eingeatmete Luftpartikel seien typischerweise mit einer schützenden Schleimschicht überzogen, erklärte sie. Dies könne dazu beitragen, die Lebensfähigkeit des Virus während der Übertragung zu erhalten. Größere Staubpartikel könnten auch HPAI-erreger enthalten, hätten aber keine Schutzschicht.

Davon ausgehen, dass HPAI überall vorkommt

Aufgrund der komplexen Natur der Übertragung von HPAI in der Umwelt sollten Tierhalter laut Spackman davon ausgehen, dass eine Viruskontamination jederzeit und überall vorhanden sein könnte. „Wir müssen Biosicherheitsmaßnahmen so anlegen, als ob Viren immer und überall wären“, sagte sie. Weitere Forschung sei nötig, um flexible Biosicherheitsansätze zu entwickeln, die sich an neue Übertragungswege anpassen lassen, so Spackman abschließend.