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Konferenz EW Nutrition

Optimismus bei Geflügelbranche

Geflügelexperten nutzten in einer Konferenz von EW Nutrition im Herzen Berlins am 14./15. Mai die Gelegenheit, um Zuversicht für die Geflügelwirtschaft zu verbreiten und Eckpunkte einer nachhaltigen Geflügel- und Eiererzeugung zu beleuchten.

von EW Nutrition, DGS erschienen am 16.05.2025
Auf der Konferenz „Für die Zukunft produzieren“ von EW Nutrition am 14./15. Mai 2025 in Berlin stand die nachhaltige Geflügel- und Eiererzeugung im Mittelpunkt © Susanne Gnauk
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Die Firma EW Nutrition, ein weltweit tätiges Unternehmen der EW-Group, das sich auf Futterzusätze für die Stärkung der Darmgesundheit, Futterqualität und Verdaulichkeit spezialisiert hat, brachte diese Woche in Berlin Referenten führender Unternehmen der EW-Group und Teilnehmer aus Deutschland, Polen, Italien, Großbritannien, Kroatien und anderen Ländern auf einer Konferenz mit dem Titel „Producing for the future – für die Zukunft produzieren“ zusammen. Die Frage, die jeder Referent beantworten musste, lautete: Was tut sein Unternehmen, um die Herausforderungen von heute zu meistern und ein zukunftssicheres, nachhaltiges und effizientes Geschäft für morgen aufzubauen?

Die Antworten fielen deutlich optimistischer aus – sowohl für die Geflügelbranche als auch für die breite Öffentlichkeit – als in der Vergangenheit. In den letzten 20 Jahren, so Andre Vielstädte, Vorstandsmitglied der EW Group, haben Entwicklungen insbesondere in der Geflügelgenetik und Fütterung dazu geführt, dass Masthähnchen 0,8 kg weniger Futter, fast einen halben Liter weniger Wasser und 42 % weniger Land pro Masthuhn benötigen.

„Wenn wir uns etwas eingehender mit diesem Thema befassen, stellen wir fest, dass der Großteil des CO2-Fußabdrucks im Futter von Soja stammt. Den Sojaanteil etwas zu reduzieren und ihn vielleicht durch andere Rohstoffe zu ersetzen, ohne dass die Leistungen nachlassen, das ist für uns eine große Herausforderung, aber ich denke, wir müssen nach einer neuen Formel für das Futter suchen.“ Das sei im Moment mit Hauptthema und Hauptziel.

Langsameres Wachstum und weniger Besatz hat Folgen

Vielstädte ging auch auf den Trend langsamer wachsender Rassen und seine Folgen ein: „Aktuell haben wir europaweit einen Selbstversorgungsgrad von 113 % mit Geflügelfleisch. Wenn wir uns bei uns nur auf die Mast langsam wachsender Herkünfte beschränken würden, würde unser Selbstversorgungsgrad auf 60 % sinken. Wir hätten etwa 28 % mehr Kohlendioxid-Emissionen, weil wir über 15 % mehr Futter benötigen würden. Der Wasserverbrauch würde steigen und wir bräuchten mehr Ställe, die nicht verfügbar sind.“ Politische Entscheidungen wie langsamer wachsende Hähnchen oder weniger Besatzdichte würden sich auf die Frage der Nahrungsverfügbarkeit und der Nachhaltigkeit auswirken und bei einem deutlich geringeren Einfluss auf das Wohlergehen und die Tiergesundheit. Mehr als die Hälfte der Faktoren in der Zucht würden sich heute um die Gesundheit, Fitness und das Wohlergehen der Tiere drehen. Deshalb könne man ein modernes Hähnchen oder eine moderne Legehenne oder Pute nicht mit den Geflügeltieren von früher vergleichen.

Fortschrittliche Technologien und Futterzusätze

Weitere Referate während der Konferenz zeigten die Vorteile fortschrittlicher Technologien (so hob Jörg Hurlin von AAT Impf- oder Geschlechtsbestimmungstechnologien hervor, die Tierstress sowie Verluste reduzieren) sowie den Beitrag von Futterzusätzen zur Erhöhung der Widerstandsfähigkeit der Tiere und zur Reduzierung der Futterverwertung, einem wesentlichen Schlüsselleistungsindikator in der tierischen Proteinproduktion, sowohl für die Effizienz als auch für die Nachhaltigkeit. Die Referate zeigten das Engagement der Branche, ihren ökologischen Fußabdruck zu verringern und sich für eine nachhaltige Produktion einzusetzen.

Preisbewusstsein auch bei jüngeren Generationen

Die von Plukon-Geschäftsführer Rainer Dullweber und De Heus-Produktmanager Grzegorz Tozynski aus Polen vorgelegten Zahlen unterstrichen, dass auch die jüngeren Generationen preisbewusst einkaufen und trotz ihres wachsenden Nachhaltigkeitsbewusstseins immer noch zögern, ihren Geldbeutel zusätzlich zu belasten. Geflügel bleibt dabei das Fleisch der Wahl nicht nur auf dem europäischen Markt. Letztlich ist es wichtig, dass sich die Branche auf realistische, nachhaltige und effiziente Lösungen konzentriert, so der Tenor auf der Konferenz.

Innovationen in der Genetik und Fütterung

Der zweite Tag bot weitere Einblicke in nachhaltige Geflügelproduktion – von der Genetik bis hin zu Innovationen der Fütterung. Wie Genetik und verantwortungsvolle Zucht den Weg für die Herden von morgen ebnen, das stellte Thomas Dixon, Hy-Line International, vor. Ein frühzeitiges gutes Management schafft die Voraussetzung für eine hohe Lebensleistung von Legehennen. Farhad Mozafar von der Lohmann Breeders GmbH ging dabei auf die entscheidende Rolle von Brut und Aufzucht ein. Zukunftsorientierte Broilerzucht war das Thema von Sascha Kuer, Aviagen, der die Wissenschaft hinter optimiertem Wachstum, Gesundheit und Nachhaltigkeit beleuchtete. Ganzheitliche Ansätze für die Geflügelgesundheit stellte Predrag Persak von EW Nutrition in seinem Referat zum Thema „Mehr als nur Darmgesundheit“ vor. Um das „Futter für die Zukunft“ ging es bei Menno Thomas, Zetadec. Er beleuchtete Herausforderungen der Futtertechnologie, aktuelle Best Practice-Beispiele und mögliche Veränderungen in naher und mittelfristiger Zukunft. Aktuelle Herausforderungen der Putenzucht stellte Wiebke Oellrich, Aviagen Turkeys vor mit Blick auf Tiergesundheit, Tierwohl und Effizienz in der modernen Putenproduktion.