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Handel

Brasilianischer Fleischkonzern JBS: Geschäfte laufen wieder

Der brasilianische Fleischverarbeiter JBS S.A. hat Gewinn und Umsatz wieder erhöht. Dahinter steckt auch eine überarbeitete Konzernstrategie.

von AgE erschienen am 28.03.2025
© T. Schneider/Shutterstock
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Die brasilianische JBS S.A., einer der größten Fleischverarbeiter der Welt, hat ihre Schwächephase überwunden. Laut dem Konzern legte das um Sondereinflüsse bereinigte Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) 2024 um 128 % auf 39,0 Mrd. Real (6,3 Mrd. Euro) zu. Der Umsatz erhöhte sich um 15 % auf 416,9 Mrd. Real (67,5 Mrd. Euro).

US-Geflügelsparte am gewinnbringendsten

Gewinn- und Umsatzsteigerungen gab es laut den Konzernangaben in allen sechs Hauptsparten von JBS. Herausragend präsentierte sich der brasilianische Lebensmittelverarbeiter Seara Foods. Sein EBITDA fiel mit 8,4 Mrd. Real (1,4 Mrd. Euro) ganze 366 % höher aus als im Vorjahr. Für die US-Geflügelsparte Pilgrims Pride Corporation (PPC) verzeichnete JBS zwar eine vergleichsweise niedrige EBITDA-Steigerung von 92 %. Mit einem Ergebnis von 14,6 Mrd. Real (2,4 Mrd. Euro) blieb diese Sparte aber auch 2024 die gewinnbringendste für den Konzern. JBS Beef USA, deren Gewinn 2023 fast vollständig eingebrochen war, erhöhte sein EBITDA dem Geschäftsbericht zufolge 2024 um 149 % auf 1,4 Mrd. Real (227 Mio. Euro). Für JBS Brasil und JBS USA Pork meldete der Konzern Steigerungen um jeweils etwa 123 % auf 5,3 Mrd. Real (858 Mio. Euro) beziehungsweise 5,8 Mrd. Real (939 Mio. Euro), für JBS Australia um 60 % auf 3,6 Mrd. Real (583 Mio. Euro).

Gründe für die Erholung: Höhere Preise und Absatzmengen

Als Gründe für die Erholung nannte JBS höhere Preise und Absatzmengen. Außerdem hat der Konzern unter anderem sein Produktportfolio überarbeitet, seine Marken gestärkt und die Produktionseffizienz etwa bei der Herstellung von Fertigprodukten verbessert. Die Maßnahmen waren Teil einer neuen Strategie. Mit dieser hatte das Management darauf reagiert, dass sowohl Gewinn als auch Umsatz von JBS S.A. 2022 und 2023 erstmals seit Jahren zurückgegangen waren.

Niederländische Tochter Vivera kauft „The Vegetarian Butcher“

Für 2025 kündigte JBS an, weiter an einem „zunehmend widerstandsfähigen Portfolio“ zu arbeiten. Dazu sei der Konzern zu Jahresbeginn durch die Beteiligung am Eierproduzenten Mantiqueira Brasil in den Eiermarkt eingestiegen. Geplant seien außerdem Investitionen in die brasilianische Schweinefleischverarbeitung, die US-Rindfleischproduktion, die Erzeugung von Halal-Produkten in Saudi-Arabien und die Erforschung von Laborfleisch.

Unterdessen teilte die niederländische JBS-Tochter Vivera mit, dass sie die Marke „The Vegetarian Butcher“ von Unilever kaufen will. Mit der Bündelung der Unternehmenskräfte wolle man dazu beitragen, das Wachstum im Bereich der Fleischalternativen voranzutreiben. Den Abschluss des Geschäfts erwartet Vivera für das dritte Quartal 2025. Zu den finanziellen Konditionen wurden keine Angaben gemacht.