
Übertragungswege der Vogelgrippe im Fokus
In den USA grassiert die Geflügelpest. Deswegen hat man dort noch einmal genauer die Übertragungswege des Virus der Aviären Influenza unter die Lupe genommen.
von Redaktion DGS Quelle Wattpoultry erschienen am 13.02.2025Um das Geflügelpest-Virus einzudämmen und Ausbrüche zu stoppen, ist es von entscheidender Bedeutung, die Rolle von Infektionserregern – zu denen Staub, Hautschuppen und Federn gehören – und anderen Faktoren bei der Übertragung von HPAI in Nutzgeflügel zu verstehen, heißt es in einem Beitrag auf WATTpoultry.
Untersuchungen zeigen demnach, dass Federn – und insbesondere Federmark – hohe Konzentrationen von Viren hochpathogener aviären Influenzaviren HPAI – aufweisen können. Zahlreiche französische Studien untersuchen wohl den Zusammenhang zwischen der Übertragung von HPAI und Federmark.
„Bei wachsenden Federn sind die Zellen im Federschaft voller Viren. Der Federschaft scheint dabei zu helfen, die Federn zu schützen“, sagte Dr. Erica Spackman, leitende Wissenschaftlerin in der Abteilung für exotische und neu auftretende Vogelviren am US National Poultry Research Center des US-Landwirtschaftsministeriums (USDA). Federn seien leicht und es scheine, als würden sie in der Luft schweben. Allerdings seien weitere Untersuchungen nötig, um herauszufinden, wie lange das Virus in Federn überlebt, bevor man seine volle Übertragbarkeit abschätzen könne, fügte sie hinzu. In einem Online-Seminar der Poultry Science Association zur Übertragung von HPAIV diskutierte Spackman mehrere potenzielle Übertragungswege von HPAI zwischen Geflügelwirten und Geflügelfarmen.
Promiskuitives Virus kann die meisten Arten infizieren
Influenza A-Viren seien promiskuitiv, das heißt, sie können die meisten Arten infizieren. Masthühner seien eigentlich kein natürlicher Wirt für Influenza A, da sie das Virus im Vergleich zu Enten und anderen Vogelarten weniger lange ausscheiden. Der derzeit im Umlauf befindliche Stamm sei jedoch für Hühner und Truthähne viel ansteckender als bei früheren Ausbrüchen, sagte Spackman.
Mögliche Übertragung durch Umweltvektoren
Bei der Übertragung von HPAI zwischen Arten – zum Beispiel zwischen Wildvögeln und Nutzgeflügel oder zwischen Geflügel und Milchvieh – kann die Umwelt ein Faktor sein, obwohl noch mehr Forschung nötig ist, bevor endgültige Schlussfolgerungen in die eine oder andere Richtung gezogen werden können, bemerkte die US-Forscherin.
Die Luft könnte eine Quelle der HPAI-Übertragung sein, obwohl es schwierig ist, HPAI in Luftproben zu kontrollieren und auf die Viren zu testen. Bisherige experimentelle Daten deuten darauf hin, dass die Übertragung von HPAI zwischen Hühnern über die Luft gering ist. Eine Rolle spielen könnte die absolute Luftfeuchtigkeit. Eine höhere Luftfeuchtigkeit verlangsamt die Virusübertragung. Insgesamt zeigen vorläufige Untersuchungen, dass sich HPAI über die Luft außerhalb eines Geflügelstalls nicht sehr weit ausbreiten kann.
Unwahrscheinlich ist auch laut Spackman, dass HPAI über Erde, Futter, Wasser oder Dünger verbreitet wird. Obwohl die Viren auf diesen Objekten eine begrenzte Zeit überleben können, scheint seine Infektiosität über diese Vektoren schnell nachzulassen. Wasser diene am wahrscheinlichsten als Krankheitsüberträger, insbesondere bei wärmeren Temperaturen.