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Tierseuchen

BTK und BfT drängen auf klare Impfempfehlungen

Die Keulung gesunder Tiere sei nicht mehr vertretbar. BTK und BfT sprechen sich für Impfungen als zentrales Instrument gegen Tierseuchen aus.

von DGS Redaktion Quelle BTK/BfT erschienen am 26.11.2024
BTK und BfT fordern in einem Positionspapier, Impfungen als zentrale Maßnahme in der Tierseuchenbekämpfung zu verankern © StanislavSukhin/Shutterstock.com
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Die Bundestierärztekammer (BTK) und der Bundesverband für Tiergesundheit (BfT) sprechen sich in einem gemeinsamen Positionspapier für die stärkere Integration von Impfungen in die Tierseuchenbekämpfung aus. Die Verbände sind der Ansicht, dass die bisherige Strategie der präventiven Keulung gesunder Tiere, wie sie etwa bei der hochpathogenen aviären Influenza (HPAI, Geflügelpest) angewendet wird, nicht mehr zeitgemäß sei.

Keulung gesunder Tiere nicht mehr vertretbar

Nach Auffassung von BTK und BfT sollten Impfungen als zentrales Instrument in der Bekämpfung von Tierseuchen verankert werden. Die Verbände argumentieren, dass präventive Keulungen nicht nur ethische Fragen aufwerfen, sondern auch hinsichtlich der Nachhaltigkeit und Ernährungssicherung problematisch seien. Stattdessen könnten moderne Impfstoffe in Kombination mit gezielter Diagnostik eine sinnvolle Alternative darstellen.

Handelshemmnisse bei Impfungen

Die Verbände weisen jedoch darauf hin, dass die Nutzung von Impfungen durch verschiedene Hürden erschwert werde. So erschweren nationale und internationale Handelshemmnisse für geimpfte Tiere und deren Produkte, lange Vorlaufzeiten bei der Impfstoffproduktion und föderale Strukturen in Deutschland eine schnelle Reaktion auf Tierseuchenausbrüche.

Nach Ansicht von BTK und BfT müsse eine klare Impfstrategie etabliert werden, um diesen Problemen entgegenzuwirken. Dazu zählen der Aufbau von Impfstoffbanken, die Antigen-Bevorratung und die Förderung innovativer Technologien wie DIVA-Systeme (zur Unterscheidung zwischen geimpften und infizierten Tieren).

Appell an die Politik: Jetzt klare Vorgaben schaffen

BTK und BfT appellieren an die zuständigen Ministerien und Behörden, Impfungen stärker als strategisches Mittel beim Kampf gegen Tierseuchen einzusetzen. Die beiden Verbände betonen, dass nur mit klaren Impfempfehlungen oder -verpflichtungen Planbarkeit für Impfstoffhersteller und Tierhalter geschaffen werden könne. Auch die Akzeptanz für Fleisch und Produkte von geimpften Tieren müsse durch gezielte Kommunikation verbessert werden.

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