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Haltung von Nutztieren

Steckbriefe zur Haltung von Nutztieren in Deutschland aktualisiert

Wie viel Tonnen Fleisch und Milch werden in Deutschland produziert? Wie sehen die Betriebsstrukturen aus, wie die Nachfrage? Umfassende Informationen dazu geben seit 2017 die Thünen-Steckbriefe zur Tierhaltung. Die Steckbriefe werden jährlich aktualisiert.

Veröffentlicht am
Photo_Pix/shutterstock.com
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Die jetzt erschienenen Neufassungen der Thünen-Steckbriefe zur Tierhaltung in Deutschland berücksichtigen Daten bis zum Jahr 2022 bzw. 2023. Neben Milch, Schwein, Rind und Geflügel gibt es auch einen Steckbrief zur Aquakultur.

Fleischproduktion ist rückläufig

Die Produktion von Fleisch ist seit 2016 rückläufig. Die gesamte Fleischproduktion in Deutschland lag 2022 bei knapp 7,6 Mio. Tonnen (inkl. Innereien sowie Schlachtnebenerzeugnissen) – ein Rückgang von 600.000 Tonnen bzw. gut 7 % gegenüber dem Vorjahr. Hiervon entfiel mit 4,5 Mio. Tonnen der größte Teil noch immer auf Schweineschlachtungen, gefolgt von Geflügel- und Rinderschlachtungen.

Produktion, Verbrauch und Exporte entwickelten sich unterschiedlich

Produktion, Verbrauch und Exporte in den einzelnen Tierkategorien haben sich unterschiedlich entwickelt. Die Produktion von Geflügelfleisch hat sich in den vergangenen Jahren sehr dynamisch entwickelt, ist 2022 jedoch erstmals leicht zurückgegangen. Die Schweineproduktion ist nach stetigem Anstieg bis 2016 zunehmend rückläufig – von Mai 2020 bis Mai 2023 sanken die Bestände um mehr als 18 %.

Dies dürfte auf die seit längerem schwierige Marktsituation zurückzuführen sein. Zu nennen sind hier die Afrikanische Schweinepest und die COVID-Pandemie, die gestiegenen Energie- und Futterkosten, der Arbeitskräftemangel, aber auch die geänderten Verbrauchsgewohnheiten. Hinzu kommt nach wie vor die fehlende Planungssicherheit, vor allem im Hinblick auf die zukünftige Tierwohl- und Umweltpolitik.

Deutschland ist beim Fleisch ein Nettoexporteur

Nach wie vor ist Deutschland beim Fleisch ein Nettoexporteur, allerdings in den letzten drei Jahren mit leicht rückläufiger Tendenz. Hauptausfuhrgut war trotz der schwierigen Situation weiterhin mit großem Abstand Schweinefleisch. Aufgrund des weitgehenden Rückgangs der Exporte in Drittländer wurde es fast ausschließlich innerhalb der EU gehandelt.

Der Pro-Kopf-Verzehr an Fleisch betrug 2022 in Deutschland 52 kg. Der Pro-Kopf-Verbrauch – darunter fallen neben der Menge für den menschlichen Verzehr auch die Nutzung in der Heimtiernahrung und die industrielle Verwertung – belief sich auf 75 kg. Beide Werte sind gegenüber dem Vorjahr weiter zurückgegangen.

Fachliche Grundlage für Diskussionen über Tierhaltung

Die Steckbriefe greifen bewusst nicht die vielfältigen Diskussionen zum Thema Tierhaltung auf; sie liefern aber einen fachlichen Beitrag, um eben diese gesellschaftliche und politische Diskussion über den Status quo und die Zukunft der Nutztierhaltung in Deutschland auf einer soliden Informationsbasis führen zu können.

Die Steckbriefe zur Tierhaltung sowie Angaben zu Märkten, Beständen, Produktion, Betriebsstrukturen, regionaler Verteilung, Handel und Wirtschaftlichkeit bietet das Thünen-Institut auf seiner Webseite an. Auf der Webseite befinden sich außerdem im gleichen Themenfeld Kurzbeschreibungen der gängigsten Produktionsverfahren in der Tierhaltung, sowohl konventionell als auch ökologisch.