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Radar Bulletin August

Geflügelpest in Europa: Eine Sommerpause gab es nicht

Die Geflügelpest blieb auch im Sommer in Europa ein Thema. Obwohl sich die Situation im Vergleich zu den Vormonaten beruhigte, verlief dieser Sommer anders als bisher - die Geflügelpest pausierte nicht.

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Die AI-Ampel steht schon seit vielen Monaten auf Rot.
Die AI-Ampel steht schon seit vielen Monaten auf Rot.colourbox.de
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Das Radar Bulletin informiert jeden Monat über die internationale Situation der wichtigsten Tierseuchen in Deutschland und der Schweiz. Es wird in Zusammenarbeit zwischen dem Bundesamt für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen (BLV) und dem Friedrich-Loeffler-Institut (FLI) erstellt. Auch in diesem Monat war die Hochpathogene aviäre Influenza (HPAI) wieder gelistet. Während sich die Lage bei anderen Tierseuchen zwischendurch entspannt hat, steht die AI-Ampel seit vielen Monaten auf Rot – so auch in diesem Monat.

Rückgang der HPAI-Meldungen in Europa im August 2023

Im August 2023 gab es einen deutlichen Rückgang der HPAI-Meldungen in Europa im Vergleich zum Vormonat. Die meisten Meldungen betrafen den H5N1-Subtyp, während Großbritannien vier Ausbrüche bei Hobbyhaltungen meldete und Russland drei Ausbrüche in Geflügelhaltungen verzeichnete, darunter zwei Hobbyhaltungen.

Geflügelpest bei Wildvögeln: Abnahme der Fallzahlen

Obwohl die Fallzahlen bei Wildvögeln in den meisten betroffenen Ländern zurückgingen, gab es in Norwegen einen Anstieg der Fälle, insbesondere unter Möwen an der nördlichen Küste. Deutschland meldete 17 Fälle, vor allem entlang der Küsten Niedersachsens und Schleswig-Holsteins sowie infizierte Greifvögel in Nordrhein-Westfalen und Berlin. Weitere Fälle wurden aus ganz Europa gemeldet, während die Schweiz seit Juli 2023 keine neuen Fälle mehr verzeichnete.

Frankreich führt Impfung für Entenhaltungen ein

Frankreich plant ab dem 1. Oktober 2023 die obligatorische Impfung aller Entenhaltungen zur Mast oder Stopfleberproduktion. Das Friedrich-Loeffler-Institut in Deutschland testet derzeit eine Geflügelpest-Impfung bei Gänsen, während ein internationales Expertenteam die Möglichkeit einer Nulltoleranz-Impfung in Kombination mit geeigneten Überwachungsmethoden diskutiert.

Geflügelpest betrifft auch Säugetiere

Die "Scientific Task Force für Aviäre Influenza bei Wildvögeln" der FAO ruft dazu auf, HPAI als Bedrohung für die Biodiversität zu erkennen und die Überwachung und Bekämpfung auf den Schutz der Wildfauna auszudehnen. Es wurden weiterhin Fälle bei Säugetieren, insbesondere bei Fleischfressern, gemeldet, darunter Ausbrüche in Pelzfarmen in Finnland und ein Massensterben von Seelöwen an der Küste Patagoniens in Argentinien.

Daher empfehlen Experten der EFSA, ECDC und EURL eine verstärkte Überwachung von wilden Säugetieren sowie in Gefangenschaft gehaltenen Säugetieren wie Schweinen und Nerzen. Das Risiko einer Übertragung auf den Menschen wird jedoch nach wie vor als gering eingeschätzt.