Dänemark: H5N1 in mehreren Seehunden nachgewiesen
In der Nähe von Avnø auf Südseeland wurden mehrere tote Seehunde und Höckerschwäne gefunden. Untersuchungen haben ergeben, dass sowohl die Seehunde als auch ein Schwan an hochpathogener Vogelgrippe (H5N1) verstorben sind.
- Veröffentlicht am

Wie das dänische Gesundheitsinstitut Statens Serum Institut (SSI) mitteilte, wurde das Bereitschaftsteam für Meeressäugetiere Ende August über den Fund mehrerer toter Seehunde in der Nähe von Avnø auf Südseeland informiert. Dieser Vorfall wurde umgehend dem Pathologiedienst der Universität Kopenhagen gemeldet, der die Überwachung von Wildvogelfällen in Dänemark durchführt.
Die toten Seehunde lagen entlang des Ufers und dürften erst vor Kurzem verstorben sein. Zusätzlich zu den Seehunden wurden zahlreiche tote Höckerschwäne am Strand gefunden, von denen die meisten bereits weitgehend verwest waren. Ein Schwan wurde zur weiteren Untersuchung auf das Vorhandensein des hochpathogenen Vogelgrippevirus H5N1 mitgenommen. Bei den Seehunden, die für eine Obduktion geeignet waren, wurden klare Anzeichen von Lungenentzündung festgestellt. In den anschließenden Untersuchungen wurde bei beiden Seehunden und dem Schwan das hochpathogene Vogelgrippevirus H5N1 nachgewiesen, was als wahrscheinliche Todesursache gilt.
Die Untersuchungen werden in enger Zusammenarbeit zwischen der Universität Kopenhagen und dem Statens Serum Institut durchgeführt. Aktuell wird das Virus weiter charakterisiert, um festzustellen, ob es sich um denselben Virustyp bei den Seehunden und dem Schwan handelt.
Geflügelpest: Immer wieder erkranken Säugetiere
In den letzten Jahren wurde vermehrt Vogelgrippe bei Säugetieren festgestellt, insbesondere bei wilden Raubtieren und Meeressäugetieren, auch wenn dies nach wie vor ein seltenes Phänomen darstellt. Es wurden bereits Fälle von toten oder erkrankten Füchsen und Seehunden bekannt, die mit dem Vogelgrippevirus infiziert waren.
Professor für Virologie Lars E. Larsen von der Universität Kopenhagen erklärt: "Wenn das Vogelgrippevirus von Vögeln auf Säugetiere übergeht, gibt es Hinweise darauf, dass das Virus mutiert und besser darin wird, Säugetiere zu infizieren." In Dänemark wurden zuvor bereits Fälle von hochpathogener Vogelgrippe bei zwei Sattelrobben im Jahr 2021 und bei vier Füchsen im Jahr 2022 nachgewiesen. Erst kürzlich hatte die Weltorganisation für Tiergesundheit (WOAH) gemeldet, dass rund sechzig Seelöwen an der Atlantikküste Argentiniens an der Vogelgrippe gestorben sind.