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Frankreich

Rechtsstreit um Geflügelpest-Impfung

In Frankreich könnte die Impfung gegen die Geflügelpest von einem Rechtsstreit ausgebremst werden. Der französische Hersteller Ceva Santé Animale legte Beschwerde ein. 

 

 

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In Frankreich könnte die Impfung gegen die Geflügelpest von einem Rechtsstreit ausgebremst werden.
In Frankreich könnte die Impfung gegen die Geflügelpest von einem Rechtsstreit ausgebremst werden.shutterstock.com
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Der französische Hersteller Ceva Santé Animale hat jetzt vor dem Pariser Verwaltungsgericht Beschwerde gegen die Entscheidung des Landwirtschaftsministeriums eingelegt, die ersten 80 Millionen Impfdosen vom deutschen Konkurrenten Boehringer Ingelheim zu beziehen. Aus Sicht von Ceva sollten mindestens zwei Hersteller beauftragt werden, um das Risiko zu streuen. Generaldirektor Marc Prikazsky warf zudem die Fragen auf, inwieweit die Politik Lehren aus der Corona-Pandemie gezogen habe und ob aus Gründen der Ernährungssouveränität nicht heimische Hersteller eingebunden werden müssten.

Das Landwirtschaftsministerium hatte sich dem Vernehmen nach für das Vakzin von Boehringer entschieden, weil das Gesamtpaket als besser bewertet wurde. Der Impfstoff des deutschen Herstellers ist beispielsweise für Barbarie- und Mulardenten zugelassen, während das Konkurrenzprodukt nur bei Mulardenten eingesetzt werden darf und somit vorwiegend die Stopfleberproduktion absichern würde. Medienberichten zufolge kann das von Cevas angebotene Vakzin allerdings bereits in den Brütereien frisch geschlüpften Küken verabreicht werden, während die Boehringer-Impfung in den Mastbetrieben durchgeführt werden muss, was diese wiederum als Belastung empfinden. Gegen Cevas Lösung soll wiederum sprechen, dass es tiefgefroren vorgehalten werden muss, was die Logistik verkompliziert.

Das Landwirtschaftsministerium hat die juristische Auseinandersetzung bislang nicht kommentiert und stattdessen seinen Fahrplan für die Impfkampagne präzisiert. Demnach sollen im Einzugsgebiet der Loire, einer Hochburg der französischen Geflügelwirtschaft, zunächst die Bestände verringert werden, indem vor Beginn der Kampagne keine Enten mehr eingestallt werden. Ab Oktober soll dann eine grundsätzliche Impfpflicht für alle gewerblichen Entenhaltungen auf dem französischen Festland eingeführt werden. Brütereien und Vermehrungsbetriebe können von einer Ausnahmeregelung profitieren. Die Kosten für die Impfung sollen laut Ministerium zunächst zu 85 % vom Staat getragen werden.