Geflügelpest erreicht rheinland-pfälzische Wildtierpopulation
Das hochpathogene H5N1-Virus wurde erstmals bei einem Fuchs in Rheinland-Pfalz nachgewiesen. Das teilte das Landesuntersuchungsamt Rheinland-Pfalz am vergangenen Freitag mit.
- Veröffentlicht am

Eine beunruhigende Entdeckung hat das Landesuntersuchungsamt (LUA) gemacht: Bei einem Fuchs aus Rheinland-Pfalz wurde erstmals das hochpathogene Influenza A-Virus vom Subtyp H5N1 festgestellt, der Erreger der aktuellen Geflügelpest.
Das Tier war von einem Jäger im Donnersbergkreis erlegt worden und zur routinemäßigen Untersuchung auf Tollwut eingesandt worden, jedoch ohne Anzeichen dieser Krankheit. Stattdessen konnten Fachleute des Instituts für Tierseuchendiagnostik das hochpathogene H5N1-Virus nachweisen. Dieser Befund wurde vom Nationalen Referenzlabor für Aviäre Influenza am Friedrich-Loeffler-Institut Insel Riems bestätigt. Der Erreger ist maßgeblich für den seit über zwei Jahren andauernden Ausbruch der Geflügelpest unter Wildvögeln und Nutzgeflügel in Europa verantwortlich. Der Fund des Erregers bei einem Fuchs erfolgte im Rahmen eines laufenden Influenzavirus-Monitorings bei wildlebenden Fleischfressern in Rheinland-Pfalz.
Die ersten Nachweise des Erregers bei wildlebenden Fleischfressern wurden bereits im März bei vier Füchsen in Niedersachsen festgestellt. Laut dem Friedrich-Loeffler-Institut, dem Bundesforschungsinstitut für Tiergesundheit, sind solche Fälle nicht überraschend, da Aviäre Influenzaviren derzeit in der Wildvogelpopulation verbreitet sind. Daher ist mit weiteren Übertragungen bei Fleischfressern, die mit infizierten Vogelkadavern in Kontakt kommen, zu rechnen.
Trotz des Erregernachweises bei Fleischfressern bleibt die Aviäre Influenza nach wie vor die größte Bedrohung für Geflügelhaltungen. Um eine Einschleppung des Erregers in ihre Bestände zu verhindern, müssen Tierhalter konsequent Biosicherheitsmaßnahmen ergreifen. Der Erreger kann nicht nur durch direkten Kontakt mit infizierten Tieren, sondern auch über virusbehaftete Materialien wie Einstreu, Gerätschaften, Schuhwerk, Kleidung und Fahrzeuge in die Ställe gelangen.