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Hintergrund

Rote Vogelmilben im Geflügelstall: 13 Fragen und Antworten

Wenn die Rote Vogelmilbe den Geflügelstall befallen hat, kann das erhebliche Folgen für die Gesundheit der Tiere und die Wirtschaftlichkeit des Betriebs haben. Wir beantworten dreizehn wichtige Fragen rund um die Rote Vogelmilbe in der Geflügelhaltung und geben wertvolle Tipps zur Bekämpfung und Prävention.
Veröffentlicht am
Hast es die Rote Vogelmilbe in den Geflügelstall geschafft, hat das Folgen für die Hühner und den Geflügelhalter.
Hast es die Rote Vogelmilbe in den Geflügelstall geschafft, hat das Folgen für die Hühner und den Geflügelhalter.Morphart Creation/shutterstock.com
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Wie wirkt Kieselgur gegen Milben und Insekten?

Kieselgur ist ein natürlicher Stoff, der porös ist und große Mengen Wasser und Fett binden kann. Durch die scharfkantigen Partikel wird der Chitinpanzer von Milben, Insekten und Spinnentieren wie der Roten Vogelmilbe beschädigt. Die Tiere trocknen aufgrund des Flüssigkeitsverlustes aus und sterben ab. Die Wirkung von Kieselgur setzt nicht sofort ein. Es dauert einige Stunden bis Tage, bis die Schädlinge austrocknen und sterben.

Sind amorphe Silikatstäube wie Kieselgur für Menschen schädlich?

Amorphe Silikatstäube, wie sie in Kieselgur vorkommen, sind für Menschen und Nutztiere unbedenklich. Sie werden im Gegensatz zu kristallinen Stäuben in der Lunge vollständig resorbiert. Auch wenn amorphe Silikatstäube weniger gesundheitsschädlich sind als kristalline Stäube, sollte bei der Anwendung von Kieselgur eine Maske getragen werden, um eine dauerhafte Belastung der Atemwege zu vermeiden.

Welche Parasiten ähneln der Roten Vogelmilbe?

Parasiten, die der Roten Vogelmilbe ähneln, sind unter anderem Federlinge, Hühnerflöhe und Kalkbeinmilben. Alle diese Schädlinge können Geflügel befallen und Schäden verursachen.

Was sind amorphe Silikatstäube?

Amorphe Silikatstäube sind feine weiße Pulver, die aus den Schalen abgestorbener Kieselalgen (auch bekannt als Kieselgur) bestehen. Diese Algen leben im Meer, und nach ihrem Absterben lagern sich ihre Schalen am Meeresboden ab. Die Siliziumdioxid-haltigen Schalen bleiben erhalten und können abgebaut und weiterverarbeitet werden. Dieses Material wird häufig in der Schädlingsbekämpfung eingesetzt.

Wie oft beißt die Rote Vogelmilbe ihre Wirte?

Die Rote Vogelmilbe sucht ihren Wirt in der Regel alle 6 Tage auf. Während ihres Lebenszyklus beißt sie etwa 10-mal zu und legt zwischen den Mahlzeiten jeweils 8 Eier. Unter optimalen Bedingungen lebt eine Milbe etwa 2 Monate und kann in dieser Zeit bis zu 80 Eier legen.

Kann die Rote Vogelmilbe auf Menschen übertragen werden?

Ja, die Rote Vogelmilbe kann auf den Menschen übergehen und dort juckende Hautirritationen und schmerzhafte Reaktionen hervorrufen. Diese Erkrankung wird als Gamasoidosis oder Vogelhalterkrätze bezeichnet. Andere Säugetiere können betroffen sein. Die Milbe kann sich zwar nicht am Menschen vermehren, lebt aber kurzfristig vom Menschenblut und kann so Zeit gewinnen, um einen passenden Wirt zu finden.

Woher kommt die Rote Vogelmilbe?

Die Rote Vogelmilbe ist weltweit verbreitet und befällt sowohl wilde als auch domestizierte Vögel. Sie kann überall dort gefunden werden, wo Vögel leben. Besonders bei geschwächten Vögeln kommt es zu einer raschen Ausbreitung dieser Milben.

Milben trotz Reinigung im Stall – Wie kann das passieren?

Milben können trotz gründlicher Reinigung und Desinfektion in den Stall gelangen. Gründe hierfür sind:

  • Verschleppung durch Personal oder Materialien
  • Unzureichend gereinigte Container oder Transportkisten
  • Befallene Junghennen oder gebrauchte Eierpappen

Innerhalb eines Betriebs verbreiten sich Milben vor allem über:

  • Personal
  • Eierbänder
  • Kotbänder
  • Werkzeuge

Es ist wichtig, bei der Reinigung alle Verstecke der Milben gründlich zu behandeln, um eine erneute Ausbreitung zu verhindern. Auch die Verschleppung aus umliegenden Ställen oder durch kontaminiertes Material könnte eine Ursache sein.

Wie schnell vermehren sich Rote Vogelmilben?

Unter optimalen Bedingungen können sich Rote Vogelmilben sehr schnell vermehren. Der Entwicklungszyklus der Milbe – vom Ei über das Larvenstadium und zwei Nymphenstadien bis zur adulten Milbe – ist stark temperaturabhängig. Bei warmen, feuchten Bedingungen und Temperaturen um 25-30°C kann der Zyklus in nur 4 Tagen abgeschlossen sein. Dies führt zu einer rasanten Zunahme der Milbenpopulation. Bei kühleren Temperaturen, etwa um 15°C, dauert der Entwicklungszyklus etwa 19 Tage. Daher vermehrt sich die Milbe im Sommer deutlich schneller als im Winter.

Bei welcher Temperatur sterben Rote Vogelmilben?

Rote Vogelmilben reagieren empfindlich auf extreme Temperaturen. Adulte Milben sterben bei hohen Temperaturen über 40-60°C relativ schnell ab. Ebenso sterben sie bei Temperaturen unter -10 bis -25°C. Allerdings sind die Eier der Milben widerstandsfähiger und können bei extremen Temperaturen oft überleben, indem sie in eine Art Ruhezustand verfallen und auf bessere Umweltbedingungen warten. Um einen Milbenbefall vollständig zu beseitigen, müssen alle Entwicklungsstadien – von den Eiern bis zu den adulten Milben – kontrolliert werden.

Wie hoch sind die wirtschaftlichen Schäden durch die Rote Vogelmilbe?

Die wirtschaftlichen Schäden durch die Rote Vogelmilbe können erheblich sein und hängen stark von der Befallsstärke und den getroffenen Gegenmaßnahmen ab. Bei einem Befall sinkt die Legeleistung der Hennen, und die Eigewichte nehmen ab, obwohl der Futterbedarf steigt. Zudem fallen Behandlungskosten an, die zur Bekämpfung der Milben erforderlich sind. Je nach Quelle können die Verluste pro Henne zwischen 0,27 und 2,50 Euro pro Jahr betragen. Für deutsche Legehennenbetriebe mit etwa 49,2 Millionen Tieren summieren sich die Verluste auf 13 bis 123 Millionen Euro jährlich. Präventive Maßnahmen und regelmäßige Kontrollen können dazu beitragen, diese Verluste zu minimieren.

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