
Mehr Soja aus Deutschland
Die weltweite Sojaproduktion erreicht neue Höchststände. Während Deutschland seine Ernte deutlich steigert, bestimmen weiterhin wenige Länder den Markt.
von DGS Redaktion Quelle Bundesinformationszentrums Landwirtschaft (BZL) erschienen am 18.12.2025Die Sojaerzeugung in Deutschland nimmt weiter zu: 131.800 t Sojabohnen wurden 2024 hierzulande geerntet. Fast dreimal so viel wie noch 2016, als die Soja erstmals statistisch erfasst wurde. Damit zeigt sich ein klarer Aufwärtstrend im heimischen Anbau. Im internationalen Maßstab bleibt Deutschlands Beitrag jedoch gering.
Wie die Grafik verdeutlicht, lag die weltweite Sojaernte 2024/25 bei rund 420,9 Mio. t. Den größten Anteil stellt Brasilien mit 169 Millionen Tonnen, gefolgt von den USA (118,8 Mio. t) und Argentinien (49 Mio. t). Diese drei Länder vereinen rund 80 % der globalen Produktion auf sich. Die EU erreicht insgesamt nur 3,1 Millionen Tonnen, was einem Anteil von etwa 0,7 % entspricht. Innerhalb Europas ist Italien wichtigstes Anbauland, während Deutschland im EU-Vergleich lediglich Rang acht belegt.
Für die Tierhaltung – und damit auch für die Geflügelwirtschaft – hat diese Konzentration erhebliche Bedeutung. Sojabohnen werden weltweit überwiegend nicht direkt für die menschliche Ernährung genutzt, sondern nach der Ölgewinnung zu Sojaschrot und Sojamehl verarbeitet, die als zentrale Eiweißquelle in der Fütterung von Nutzgeflügel dienen. Ausschlaggebend sind dabei der hohe Proteingehalt und die günstige Aminosäurezusammensetzung, die bislang nur begrenzt durch andere heimische Eiweißpflanzen ersetzt werden können. Entsprechend bleibt die europäische und deutsche Geflügelproduktion trotz steigender Sojaflächen stark auf Importe angewiesen – vor allem aus Süd- und Nordamerika.
Der wachsende Sojaanbau in Deutschland kann diese Abhängigkeit zwar leicht abmildern und zur Diversifizierung beitragen, an der grundlegenden Struktur des Weltmarktes ändert er jedoch wenig.










