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Futtermittelzusätze

DVT sieht Lieferketten in Gefahr

Der Deutsche Verband Tiernahrung fordert ein Eingreifen der Politik, um die Abhängigkeit von in China hergestellten Vitamin- und Aminosäureprodukten zu verringern. Die Antidumpingzölle der EU-Kommission auf Lysin wertet man als falschen Weg. Das von der Kommission angekündigte Vereinfachungspaket für den Lebens- und Futtermittelbereich begrüßt der Verband.

von AgE erschienen am 10.12.2025
Der Verband kritisiert die hohe Abhängigkeit von Ländern wie China. © 2025 Toa55/Shutterstock
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Der Deutsche Verband Tiernahrung (DVT) warnt vor fragilen Lieferketten bei essenziellen Futtermittelzusätzen. Am Dienstag (9.12.) forderte der Verband im Rahmen seines Jahrespressegesprächs Ad-hoc-Maßnahmen, um bei der Vitamin- und Aminosäureproduktion auf Augenhöhe mit Produzenten aus Drittländern konkurrieren zu können.

Derzeit hält der DVT die EU insbesondere gegenüber China für nicht wettbewerbsfähig. Eine stabile Versorgung über diversifizierte Handelsbeziehungen zu gewährleisten sei schwierig, da es für viele Futtermittelzusätze wenige alternative Bezugsmöglichkeiten gebe, konstatiert der Verband. Die Versorgungssicherheit bei vielen Futtermittelzusätzen könne nur durch eine Rückverlagerung der Produktion in die EU oder in Nachbarländer wie Großbritannien und die Schweiz gewährleistet werden, gibt der DVT zu bedenken. Um bestehende Produktionskapazitäten zu sichern und Investitionen in neue Kapazitäten zu ermöglichen, braucht es aus Sicht des Verbandes eine unterstützende Industriepolitik. Scharfe Kritik äußerte der DVT an den von der EU-Kommission verhängten Antidumpingzöllen auf Lysin aus der Volksrepublik China.

Auf das in Vorbereitung befindliche Vereinfachungspaket für den Lebens- und Futtermittelbereich blickt man hingegen optimistisch. Insbesondere mittelständische Unternehmen könnten von Erleichterungen bei den Zulassungsregeln profitieren. Der DVT hatte bei seiner Jahrespressekonferenz auch Leistungswerte seiner Mitgliedsunternehmen für 2025 im Gepäck. Gegenüber dem Jahr davor wird für Deutschland mit einer etwa 2% höheren Mischfutterproduktion von rund 22 Millionen Tonnen gerechnet. In den ersten neun Monaten 2025 hat die Herstellung demnach sogar 2,5% über Vorjahresniveau gelegen. Aufgrund der aktuell in Deutschland grassierenden Seuchen rechnet man beim DVT jedoch mit einem schwächeren Geschäft Richtung Jahresende. Was die regionale Verteilung angeht, steigerten die Mischfutterwerke im Norden Deutschlands ihren Ausstoß in den ersten drei Quartalen 2025 um 3,2%, während es im Süden im Vorjahresvergleich nur 2,2% waren.