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Geflügelpest in Niedersachsen

Grüne fordern Umbau der Tierhaltung

Mit Blick auf die Geflügelpest in Niedersachsen haben die Grünen im Landtag einen „Umbau hin zu resilienten Haltungsformen“ gefordert. Die vorherrschende Art der Haltung begünstige die Verbreitung des Virus. Die CDU-Fraktion verwies auf die aktuellen Bekämpfungsmaßnahmen und warf der Landesregierung vor, zu zögerlich zu handeln. Nötig sei eine landesweite Aufstallungspflicht.

von AgE erschienen am 20.11.2025
Zur Begründung führte Landwirtschaftsministerin Miriam Staudte in einer aktuellen Stunde am Mittwoch an, dass derzeit vor allem Betriebe mit hohen Tierzahlen von der Seuche betroffen seien. Gestritten wird auch über eine landesweite Aufstallungspflicht. © shutterstock
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Im niedersächsischen Landtag haben die Grünen vor dem Hintergrund des massiven Geflügelpestausbruchs einen „Umbau hin zu resilienten Haltungsformen“ für Geflügel gefordert. Zur Begründung führte Landwirtschaftsministerin Miriam Staudte in einer aktuellen Stunde am Mittwoch (19.11.) an, dass derzeit vor allem Betriebe mit hohen Tierzahlen von der Seuche betroffen seien.

Für den ernährungspolitischen Sprecher der Grünen, Christian Schroeder, ist das Vogelgrippegeschehen „eine Frage des Systems“. Denn je enger Tiere gehalten würden, umso eher könne sich ein Erreger verbreiten. Grünen-Agrarsprecher Pascal Leddin äußerte sich ähnlich. Der Erreger habe sich „in dicht bepackten Ställen bei Geflügel, das so hochgezüchtet wurde, dass es de facto kein Immunsystem mehr hat, rasant weiterentwickelt“. Die Lösung sehen die Grünen in „weniger Enge, weniger Stress und weniger Hochleistungszucht“ in der Tierhaltung.

Vorwürfe etwa aus der CDU-Fraktion, die Landesregierung würde im gegenwärtigen Seuchengeschehen zu langsam reagieren, wies Staudte zurück. Das Land und die Kommunen arbeiteten zügig und besonnen. Und der Ansatz, auf Kreisebene eine Risikobewertung vorzunehmen, sei genau richtig. Dagegen wäre eine landesweite Aufstallungspflicht „reiner Aktionismus“, so Staudte. Denn Stallhaltung biete keine Garantie für Schutz. Das zeigten die Zahlen. Von den aktuell 62 Ausbrüchen im Land seien 52 Stallhaltungen mit 1,2 Millionen Tieren und zehn Freilandhaltungen mit 36.000 Freilandtieren betroffen.

Der agrarpolitische Sprecher der CDU-Fraktion, Dr. Marco Mohrmann, wies darauf hin, dass es sich bei den Stallhaltungen meist um Offenställe handle. „Klassisch geschlossene Ställe“ seien nur im Ausnahmefall betroffen und böten den besten Schutz gegen eine Ansteckung. Daher fordert Mohrmann von der Landesregierung ein Bekenntnis zu einer landesweiten Aufstallpflicht und regionalen Wiedereinstallungsverboten. Gebraucht würden auch Förderprogramme für Zuluftreinigungen in den Ställen.

Die agrarpolitische Sprecherin der SPD, Karin Logemann, zeigte sich mit der aktuellen Seuchenbekämpfung zufrieden. Für die Weiterentwicklung der Maßnahmen setzt sie auf die Umsetzung wissenschaftlicher Erkenntnisse.