EU: Agrarreserve stark nachgefragt
Für die mit der Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP) neu strukturierte Agrarreserve zeichnet sich bereits im ersten Jahr der Reform eine rege Nachfrage ab. Auch finanzielle Verluste aufgrund der Geflügelpest spielen eine Rolle.
- Veröffentlicht am

Die Agrarreserve ist ein Instrument der Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP) der Europäischen Union (EU), das dazu dient, auf unvorhergesehene Ereignisse und Marktstörungen im Agrarsektor zu reagieren.
Von den rund 450 Mio. Euro der diesjährigen Agrarreserve können etwa 200 Mio. Euro bereits als verplant gelten. Genehmigt sind 56,3 Mio. Euro für Polen, Rumänien und Bulgarien, um die Marktverwerfungen durch ukrainische Agrarimporte abzumildern. Im selben Zusammenhang wird derzeit über ein zweites Paket im Umfang von 100 Mio. Euro verhandelt, das auch die Slowakei und Ungarn einschließen soll.
Finanzielle Einbußen aufgrund der Geflügelpest
Frankreich will dem Vernehmen nach mit den Mitteln den Zuckerrübenerzeugern wegen des Verbots der Notfallzulassung von Neonikotinoiden durch den Europäischen Gerichtshof (EuGH) unter die Arme greifen. Zudem hat der französische Geflügelsektor massiv unter der Geflügelpest gelitten. Bereits profitiert von der Agrarreserve hat Italien, das 27,2 Mio. Euro zur Stützung seines von der Vogelgrippe betroffenen Geflügelsektors erhält.
In einem Brief an die Europäische Kommission hat nun auch Spanien Unterstützungsbedarf geltend gemacht. Die derzeitige Dürre sei eine außergewöhnliche Situation, die eine schnelle Reaktion aus Brüssel erfordere, erklärte Landwirtschaftsminister Luis Planas gestern.