Großteil der Lebensmittelabfälle entstehen in privaten Haushalten
- Veröffentlicht am

Laut Schätzung des Statistischen Amt der Europäischen Union (Eurostat) fielen im Jahr 2020 für jeden Einwohner in der EU etwa 127 kg Lebensmittelverluste an. Demnach wanderten im vorvergangenen Jahr in der EU insgesamt fast 57 Mio t Nahrungsmittel in den Abfall.
Für die mit Abstand größte Menge waren dabei die privaten Haushalte verantwortlich: Hier belief sich das Aufkommen auf mehr als 31 Mio t, was 70 kg pro Kopf beziehungsweise 55 % der Gesamtmenge entsprach.
In der Primärproduktion wurden laut den Statistikern EU-weit insgesamt rund 6 Mio t Nahrungsmittel verschwendet; der Anteil belief sich damit auf 11 % der Gesamtmenge und entsprach 14 kg pro Kopf.
Bei den Lebensmittelherstellern fielen Verluste im Umfang von etwas mehr als 10 Mio t beziehungsweise 23 kg pro Person an.
Der Anteil der Außer-Haus-Verpflegung wird umgerechnet auf die Einwohnerzahl auf durchschnittlich 12 kg beziffert.
Mit nur 9 kg pro Kopf entfiel die geringste Menge an Lebensmittelverlusten auf den Handel; allerdings muss hier laut den Statistikern noch der Einfluss der Corona-Pandemie untersucht werden.
Deutschland befindet sich im EU-Vergleich im Mittelfeld
Für Deutschland bezifferte Eurostat die Lebensmittelverluste im Berichtsjahr auf fast 11 Mio t. Davon fielen 6,5 Mio t bei den privaten Haushalten an; in der Primärproduktion entstanden 190 000 t und in der Verarbeitung 1,6 Mio t. Bezogen auf die Einwohnerzahl wanderten damit in der Bundesrepublik 2020 im Mittel etwa 131 kg Nahrungsmittel pro Kopf in den Müll.
Im Vergleich der Mitgliedstaaten ist Deutschland sowohl hinsichtlich der Lebensmittelverluste pro Kopf als auch der Verteilung entlang der Kette als durchschnittlich zu betrachten. Am geringsten sind die Gesamtverluste in der Slowakei, Kroatien und Slowenien, wo pro Person spürbar weniger als 100 kg erreicht werden. Mit Deutschland im Mittelfeld liegen Staaten wie Österreich und Frankreich, wobei die privaten Haushalte jenseits des Rheins laut Eurostat achtsamer mit Lebensmitteln umgehen, Primärproduktion und Verarbeitung hingegen nicht.