EU soll Gentechnik stärker überwachen
Eine Gruppe von 31 Abgeordneten des Europaparlaments hat die EU-Kommission am 8. Februar 2022 aufgefordert, die Forschung an Risiken und Nachweisverfahren im Zusammenhang mit den neuen Züchtungstechniken auszuweiten. Die bestehenden Strategien zur Überwachung von gentechnisch veränderte Organismen (GVO) seien nicht geeignet, um Produkte nachzuweisen, die mit Hilfe der neuen Verfahren erzeugt worden seien.
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Die Abgeordneten aus fünf Fraktionen, darunter neben dem agrarpolitischen Sprecher der Grünen, Martin Häusling, auch seine österreichische Fraktionskollegin Sarah Wiener und die SPD-Politikerin Maria Noichl, sehen die EU in der Pflicht, moderne und dem wissenschaftlichen Fortschritt angemessene Risikoabschätzung und Nachweisverfahren vorzuhalten. Nach Angaben der Parlamentarier habe die Kommission bislang weder Forschung zu Risiken der neuen Methoden noch zu Nachweismethoden gefördert und dies auch nicht geplant.
Neue Gentechnik mit positiven Klimaeffekten
Derweil belegt eine neue Studie, dass sich die Nutzung gentechnisch veränderter Pflanzen in der europäischen Landwirtschaft positiv auf die Umwelt und vor allem das Klima auswirken würde. Berechnungen des Breakthrough-Instituts in den USA und der Universität Bonn zufolge würde der Anbau solcher Sorten in der EU zu einer Emissionsverringerung von 33 Mio. t CO2 führen, was 7,5 % der gesamten jährlichen Emissionen der EU-Landwirtschaft entspricht. Maßgeblich dafür wäre, dass die EU aufgrund höherer Eigenerzeugng weniger Mais und Soja aus Brasilien importieren müsste, was den dortigen Landnutzungswandel bremsen würde. Von den neuen Gentechnikverfahren erwarten die Forscher noch positivere Klimaeffekte.