Interesse an Öko-Umstellung erreicht Höchststand
Das aktuelle Konjunkturbarometer Agrar im Auftrag des Deutschen Bauernverbandes (DBV) weist mit einem Öko-Umstellungsinteresse von 20 % einen neuen Höchstwert aus.
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Die politische Diskussion um eine Ausweitung des ökologischen Landbaus schlägt sich in der Landwirtschaft nieder.
Für eine Umstellungsentscheidung sind den Befragten Absatzsicherheit, höhere Preise und eine bessere Förderung besonders wichtig.
Öko-Umstellungsinteresse steigt an
Laut des Konjunkturbarometers können sich dabei 18,7 % der befragten Landwirte einen solchen Schritt vorstellen, während 1,3 % die Umstellung bereits fest einplanen.
Besonders kleinere Betriebe mit weniger als 50 ha interessieren sich demnach für den Ökolandbau. Überdurchschnittlich hoch ist das Interesse am Ökolandbau in Süddeutschland: Dort sind 27,5 % der Betriebe offen für eine Umstellung.
Der DBV stellte anlässlich der Veröffentlichung dieser Zahlen fest, dass in den nächsten zehn Jahren ein Anteil von 20 % Ökolandbau erreicht werden könne, sollte sich das durchschnittliche Nachfragewachstum der vergangenen zehn Jahre fortsetzen. Nach einem Wachstumssprung im Jahr 2020 habe sich dieses 2021 gemäß den Marktdaten wieder im mittleren einstelligen Prozentbereich der Vorjahre bewegt.
Forderung nach Reform der EU Öko-Gesetzgebung
Während auf der Nachfrageseite Grund zum Optimismus bestehe, befürchtet der Bauernverband für den heimischen Ökolandbau Wachstumsbremsen aus der nationalen Umsetzung der Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP) sowie einer überregulierenden Brüsseler Öko-Gesetzgebung.
Änderungen im nationalen GAP-Strategieplan und eine rasche Reform der EU-Gesetzgebung für den Ökolandbau seien daher unerlässlich.
Im GAP-Strategieplan mahnt der DBV deutliche Korrekturen bei der Kombinierbarkeit der neuen Öko-Regelungen in der Ersten Säule mit der Ökolandbauförderung und den Agrarumweltmaßnahmen in der Zweiten Säule an.
„Eine verlässliche Förderung ist neben stabilen Absatzmöglichkeiten die Voraussetzung, damit der anhaltende Öko-Boom von den deutschen Landwirten genutzt werden kann“, betonte der Bauernverband.