Deutschland flächendeckend von Geflügelpest betroffen
Der Zentralverband der Deutschen Geflügelwirtschaft e. V. (ZDG) hat am 9. März 2021 darüber informiert, dass mittlerweile rd. 1,3 Mio. Tiere von der Geflügelpest betroffen waren. Weiterhin ist keine Abschwächung des Seuchengeschehens erkennbar.
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Zuletzt wurden folgende Fälle bekannt:
- In Niedersachsen war eine Putenhaltung im Landkreis Cloppenburg mit rd. 12.400 Hähnen betroffen, die ca. 17?Wochen alt sind sowie eine Legehennenhaltung im Landkreis Vechta mit 103.000 Tieren. Das LVI-Landeslabor hat in beiden Fällen das AI-H5-Virus nachgewiesen. Die Bestätigung des Friedrich-Loeffler-Instituts (FLI) über den Serotyp liegt noch nicht vor.
- In Brandenburg war ein gewerblicher Nutzgeflügelbestand mit circa 10.000 Puten im Landkreis Märkisch-Oderland vom Geflügelpest-Subtyp H5N8 betroffen.
Erste Fälle in NRW nachgewiesen
In einer Meldung vom 4. März 2021 teilte der ZDG mit, dass zum ersten Mal zwei Geflügelpestfälle in Nordrhein-Westfalen aufgetreten sind. Betroffen sind ein Betrieb im Kreis Gütersloh, bei dem es sich um eine Mastentenhaltung mit über 20.000 Tieren handelt, sowie im Kreis Paderborn ein Betrieb mit rund 50 Tieren verschiedener Geflügelarten.
Auch Mecklenburg-Vorpommern betroffen
Auch in Mecklenburg-Vorpommern, Landkreis Mecklenburgische Seenplatte, ist in einem Geflügelbestand die Geflügelpest vom Subtyp H5N8 amtlich festgestellt worden. Betroffen sind in dem Betrieb in Blankensee etwa 41.000 Tiere. Weiterhin ist eine Kleinsthaltung mit 56 Stück Geflügel im Landkreis Vorpommern-Greifswald von der hochpathogenen Geflügelpest betroffen.
Verdachtsfall in Bayern
In Bayern liegt im Landkreis Schwandorf ein Verdachtsfall der HPAI des Typs H5N8 vor. Bei dem betroffenen Tierbestand handelt es sich um eine Geflügelhaltung mit rund 53?000 Mastelterntieren. Das Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) hat das Virus bereits nachgewiesen, die Bestätigung des FLI liegt noch nicht vor.
Im Landkreis Aurich H5N1 nachgewiesen
Zum HPAI-Ausbruch in einer Legehennenhaltung am 23. Februar 2021 in der niedersächsischen Gemeinde Upgant-Schott, Landkreis Aurich, ist nachzutragen, dass das FLI in dem betroffenen Geflügelbestand den Influenza-Serotyp H5N1 nachgewiesen hat. Bei allen bisherigen AI-Ausbrüchen in Nutzgeflügelhaltungen in Niedersachsen wurde der Serotyp H5N8 bestätigt.
Mitteleuropa ist Hotspot
Aus einem am 26. Februar 2021 vorgelegten Bericht der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) in Parma geht hervor, dass neben Frankreich Deutschland derzeit AI-Hotspot ist. Demnach wurden in insgesamt 25 betroffenen Ländern der EU beziehungsweise des Europäischen Wirtschaftsraums (EWR) sowie im Vereinigten Königreich zwischen dem 8. Dezember 2020 und dem 23. Februar 2021 zusammen 1.022 Mal hochpathogene Vogelgrippeviren (HPAI) nachgewiesen.
Davon wurden 592 als Ausbrüche in Geflügelbetrieben, 421 bei Wildvögeln und neun Fälle bei in Gefangenschaft gehaltenen Vögeln gemeldet. Laut EFSA-Bericht kam es allein in Frankreich in der Berichtsperiode zu 442 Ausbrüchen bei Hausgeflügel, wobei die Stopfleberproduktion, also Enten- und Gänsehaltungen, besonders betroffen waren.
Gefahr durch Wildvögel noch nicht gebannt
In Deutschland gab es dagegen 207 Nachweise bei Wildvögeln sowie 50 Ausbrüche in Geflügelbetrieben. Angesichts des anhaltenden Vorhandenseins von HPAI-A-(H5)-Viren in Wildvögeln und in der Umwelt warnt die EFSA, dass die Gefahr noch nicht gebannt sei.