Neue Fälle in Deutschland und den Niederlanden
Deutschland und die Niederlande vermelden Geflügelpestausbrüche: In einem Kleinstgeflügelbestand in Schleswig-Holstein wurde H5N8 festgestellt und in einer Legehennenhaltung in den Niederlanden wurde HPAI vom Typ H5 diagnostiziert. Neue Befunde gibt es auch in der Wildvogelpopulation in Schleswig-Holstein.
- Veröffentlicht am

In einem Kleinstbestand mit 57 Hühnern auf der Hallig Oland ist das Virus der hochpathogenen Aviären Influenza (HPAI) vom Subtyp H5N8 amtlich festgestellt worden, vermeldet der Geflügelwirtschaftsverband Schleswig-Holstein und Hamburg. Die Räumung des Bestands wurde eingeleitet. Um den Ausbruchsbetrieb werden Restriktionszonen eingerichtet. Der Sperrbezirk mit einem 3-km-Radius umfasst die Hallig Oland und das Beobachtungsgebiet mit einem 10-km-Radius u. a. Teile der Hallig Langeneß, die Insel Föhr und küstenanliegende Gemeinden des Festlandes. In diesen Zonen gelten die rechtlich vorgegebenen Regelungen nach der Geflügelpest-Verordnung.
Erhebliche Viruslast bei Wildvögeln
Darüber hinaus wurden 27 neue HPAI-Nachweise in der schleswig-holsteinischen Wildvogelpopulation gemeldet. Der Fall verdeutlicht, dass von einer erheblichen Viruslast in der Wildvogelpopulation und damit auch in der Umwelt auszugehen ist, warnt der Zentralverband der Deutschen Geflügelwirtschaft. Demzufolge ist das Eintragsrisiko der aviären Influenza in Hausgeflügelbestände insbesondere in Gebieten mit hoher Wildvogeldichte sehr hoch.
GWV fordert Aufstallungspflicht
Der Geflügelwirtschaftsverband Schleswig-Holstein fordert auf Basis des aktuellen Geschehens nun eine landesweite Aufstallungspflicht zunächst für die Dauer von vier Wochen. Laut dem Landesverband stufe die zuständige Behörde den Fall als reine Hobbyhaltung ein. Damit dürfte der Status "Frei von Aviärer Influenza" Deutschlands bei der Weltorganisation für Tiergesundheit (OIE) unberührt bleiben.
Niederlande: HPAI-Verdacht in einer Legehennenhaltung
Laut dem Landesverband Niedersächsische Geflügelwirtschaft (NGW) wurde im niederländischen Ort Puiflijk (Gemeinde Druten, Provinz Gelderland) auf einer Farm mit Legehennen Aviäre Influenza des Typs H5 diagnostiziert. Wahrscheinlich handelt es sich um hochpathogene Geflügelpest. Im Umkreis von 1 km um den Ausbruchsbetrieb gibt es eine weitere Geflügelhaltung. Um die Ausbreitung des Virus zu verhindern, werden die Tiere des Ausbruchsbetriebes und des weiteren Geflügelbetriebes geräumt. Das Landwirtschaftsministerium hat um den betroffenen Legehennenbetrieb einen 3-km-Sperrbezirk und ein 10-km-Beobachtungsgebiet eingerichtet, in denen ab heute ein Transportverbot für Geflügel, Eier, Geflügelmist und Einstreumaterial, aber auch für andere Tiere und tierische Produkte aus Betrieben mit gewerblich gehaltenem Geflügel gelten. Die neuen Restriktionszonen überschneiden sich weitgehend mit dem ersten Gebiet um Altforst.
Der Ausbruchsbetrieb in Puiflijk hält etwa100.000 Legehennen, der zweite Geflügelbetrieb im 1-km-Radius 115.000 Junghennen. Der Legehennenbetrieb befindet sich in der 3 km-Zone, die in der letzten Woche um Altforst eingerichtet wurde. Infolgedessen überlappen sich die 3- und 10-km-Zonen weitgehend. In dem neuen Gebiet von 3 km um den Ausbruchsbetrieb in Puiflijk befinden sich sechs weitere Geflügelfarmen, einschließlich der zuvor geräumten Farm in Altforst. Die weiteren Betriebe werden auf AI beprobt. Im 10 km-Radius des Legehennenbetriebes befinden sich 24 Geflügelfarmen. In der Anlage finden Sie eine Gebietskarte mit den Restriktionszonen.