Soja erfolgreich anbauen und vermarkten
Sind auch in Bayern Spitzenerträge bei Soja möglich? Können wir Soja als weiteres Fruchtfolgeglied wirtschaftlich anbauen? Diese Fragen haben Landwirte heute auf Einladung der BayWa Pflanzenbauberatung auf der Versuchsstation in Gründl diskutiert.
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Seit acht Jahren prüft der Münchener Konzern in der Hallertau, wie sich Sojabohnen auch auf heimischen Äckern erfolgreich kultivieren lassen. Gut die Hälfte der rund 24.000 ha Anbaufläche in Deutschland liegt im Freistaat. Anbaufläche und Erträge hierzulande sind in den vergangenen zehn Jahren ununterbrochen gestiegen, der deutsche Anteil an der weltweiten Sojaproduktion ist weiterhin marginal.
„Sowohl der Klimawandel als auch eine wachsende Nachfrage der Milch- und Fleischproduzenten nach gentechnikfreiem Soja spielen dem Anbau in Deutschland in die Hände“, sagt Markus Steinheber von der BayWa Pflanzenbauberatung. „Gleichzeitig wurden in den vergangenen Jahren Fortschritte in der Züchtung erreicht, was die Ertragsbildung der Sorten und ihre Anbaueigenschaften betrifft.“ Allein im aktuellen Jahr werden 30 verschiedene Sojasorten in Gründl geprüft. In 400 Versuchsparzellen untersuchen die Pflanzenbauberater zudem, welche Anbaustrategie nötig ist, um auch in Bayern nachhaltig Erträge von bis zu 40 dt pro ha zu erreichen.
Impfung mit Bakterien
„Entscheidend für den Ertrag ist die Auswahl des richtigen Saatgutimpfpräparates sowie seine sachgerechte Anwendung“, sagt Markus Steinheber und verweist auf einen Schwerpunkt der Sojaversuche in Gründl, den Test verschiedener Impfpräparate. Mit artenspezifischen Knöllchenbakterien direkt an der Wurzel kann sich die Pflanze selbst mit dem für sie wichtigen Stickstoff versorgen. Da diese Bakterien in unseren Böden nicht heimisch sind, werden sie durch Impfung den Sojabohnen zugeführt. „Die Versuche bestätigen, dass mit Impfung die größten Ertragszuwächse erreicht werden“, so Steinheber. Wer dann noch das Sojafeld unkrautfrei hält, habe gute Aussichten auf hohe Erträge. Durch mechanische Unkrautbekämpfung sei Sojaanbau auch im Biobereich bestens geeignet.
Wie sich diese schließlich erfolgreich vermarkten lassen, skizzierte im Rahmen des Feldtages Andrea Högl, aus dem Bereich Ein- und Verkauf von Ölsaaten, Leguminosen und zuckerhaltigen Futtermitteln bei BayWa: Entscheidend sei der richtige Zeitpunkt. Darum sei es manchmal besser, einen Teil der Ernte einzulagern, statt alles direkt zu verkaufen. Andrea Högl: „Ich empfehle den Landwirten, sich bei ihrer BayWa vor Ort mit ihrer Sojabohnenmenge zu melden. Gemeinsam erstellen wir dann die optimale Vermarktungsstrategie.“