Auf das Wohl der Tiere ausgerichtet
Der Verband Deutscher Putenerzeuger und der Zentralverband der Deutschen Geflügelwirtschaft kritisieren die Verbandsklage der Albert Schweitzer Stiftung in Baden-Württemberg.
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Die Putenhaltung in Deutschland sei tiergerecht, stehe im Einklang mit dem Tierschutzgesetz und habe erwiesenermaßen mit die höchsten Standards weltweit. Das betonte Thomas Storck, Vorsitzender des Verbandes Deutscher Putenerzeuger e.V. (VDP) und Vizepräsident des Zentralverbandes der Deutschen Geflügelwirtschaft e. V. (ZDG), in Reaktion auf die von der Albert Schweitzer Stiftung in Baden-Württemberg erhobene Verbandsklage gegen die Putenhaltung. Von „systematischen Verstößen gegen das Tierschutzgesetz“, wie von den Tierrechtlern in einem offenkundigen Show-Prozess angeprangert, könne nicht im Geringsten die Rede sein. So hätten gerade die Putenhalter mit ihrer Selbstverpflichtung, den Bundeseinheitlichen Eckwerten für eine freiwillige Vereinbarung zur Haltung von Mastputen, das Tierwohl nachweislich verbessert. Die Einhaltung der Vorgaben der Eckwerte werden von den zuständigen Behörden kontrolliert; damit haben sie quasi rechtsähnlichen Charakter und sind für die deutschen Putenhalter bindend.
Vorreiterrolle derPutenwirtschaft belegt
Insbesondere das Gesundheitskontrollprogramm ist dabei einzigartig. Anhand tierbasierter
Indikatoren werden Rückschlüsse auf den Gesundheitsstatus und das Wohlbefinden der Puten gezogen, der Putenhalter bekommt direkt eine Rückkopplung. Gegebenenfalls wird dann die Erarbeitung und Umsetzung eines Gesundheitsplans in Zusammenarbeit mit dem betreuenden Tierarzt in die Wege geleitet. „Dieses innovative, auf das Tierwohl ausgerichtete Konzept belegt die Vorreiterrolle der Putenwirtschaft und steht auch als Vorbild für andere Bereiche der Nutztierhaltung“, betonte der VDP-Vorsitzende Storck. Das zugrundeliegende Konzept wurde unter intensiver wissenschaftlicher Begleitung erarbeitet.
Dass die Geflügelwirtschaft auf das Wohl der Tiere ausgerichtet ist, gilt sowohl für den Bereich der Putenhaltung als auch für den vorgelagerten Sektor der Zucht. Die moderne Tierzucht ist mit ausschlaggebend für eine kontinuierliche Steigerung von Effizienz und Nachhaltigkeit der Geflügelfleischerzeugung. Vor allem aber hat sie in den vergangenen Jahren durch eine ausgewogene Selektion signifikant zu einer Verbesserung sowohl des Tierwohls als auch der Wirtschaftlichkeit beigetragen. Die sogenannten Welfare-Kriterien machen in modernen Zuchtprogrammen einen Anteil von rund 35 Prozent der Zuchtziele aus und sind damit bei jeder Selektion ebenso stark gewichtet wie die Effizienzkriterien. Verbesserungen im Hinblick auf das Wohlbefinden und die Fitness der Tiere werden dadurch kontinuierlich erzielt.