Geben Sie einen Suchbegriff ein
oder nutzen Sie einen Webcode aus dem Magazin.

Geben Sie einen Begriff oder Webcode ein und klicken Sie auf Suchen.
ZDG | Zum Jahresanfang

Liebe Leserinnen und Leser,

Die Zeiten sind turbulent. Statt Planungssicherheit erleben wir einen agrarpolitischen Zickzackkurs. Sehr gern packen wir bei den großen gesellschaftlichen Themen an – Klimaschutz, Tierwohl, Nachhaltigkeit. Dafür müssen wir aber endlich „alten“ Ballast abwerfen dürfen und tragbare Lösungen für schwierige Baustellen bekommen.

Veröffentlicht am
Friedrich-Otto Ripke ist Präsident des
Friedrich-Otto Ripke ist Präsident desSalvadore Brandt
Artikel teilen:
  • Die Pläne des Bundeslandwirtschaftsministeriums für gesetzliche Puten-Haltungsstandards hängen wie ein Damoklesschwert über uns. Ihre Umsetzung würde das Ende der so erfolgreichen Putenhaltung in Deutschland bedeuten.
  • Herkunftstransparenz benötigen wir auch im Außer-Haus-Verzehr, in dem mehr als die Hälfte des Geflügelfleisches verzehrt wird. Vollständige Transparenz für Verbraucher gibt es nur, wenn die Herkunft von Fleisch auf der Speisekarte steht.
  • Wir brauchen Anpassungen im Baurecht, sonst verhindern das Baugesetzbuch und die TA Luft Investitionen für mehr Tierwohl.
  • Wir fordern die Zulassung von Impfstoffen gegen die Vogelgrippe, damit wir unsere Tiere wirkungsvoll schützen können. Das darf aber nicht zu Handelseinschränkungen im Export führen.

Tierwohl ist für jeden von Ihnen ein hohes Gut. Aber nicht alles, was sich manche Politiker fern von der Realität überlegen, wird auch nach-gefragt. Das teure Fleisch im Premiumsegment können sich die meisten Menschen nicht leisten. 90 % des Fleisches hierzulande werden in der gehobenen Stufe ITW 2 produziert, mehr gibt der Markt derzeit nicht her.

Wir wünschen uns von der Politik mehr konstruktiven Austausch und gestalten die Transformation der Tierhaltung gern mit – allerdings nicht mit der Brechstange gegen den realen Markt und gegen die Verbraucher erzwungen. Lassen Sie uns im neuen Jahr wieder geeint und geschlossen auftreten!

Ich erinnere an die alte Stärke der grünen Branche und an das, was Konrad Adenauer einst sagte: „Man sollte sich vor nichts so fürchten, wie wenn Bauern an einem Strang ziehen!“ Beherzigen wir das, dann werden wir viel erreichen!

Die gute Botschaft zum Schluss: Geflügelfleisch und Eier gelten als ernährungsphysiologisch hochwertig und finden ihren Markt. Vergessen wir nicht, dass wir genau die Lebensmittel herstellen, die Verbraucherinnen und Verbraucher von uns wollen. In diesem Sinne wünsche ich Ihnen ein erfolgreiches, glückliches und vor allem gesundes Jahr 2024!